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Adventskalender 2024 T-23: Jagannath

von am 1. Dezember 2024 noch kein Kommentar

  • Karin Tidbeck
    JAGANNATH. Erzählungen.
    Ü: Hannes Riffel, Nachwort: Karin Tidbeck
    (JAGANNATH / 2012)
    Wittenberge, Carcosa, 2024, 219 S.
    ISBN 978-3-910914-22-3 / 18,00 Euro
    Hardcover

Das Herbstprogramm von Carcosa ist mit dem hübschen Hardcoverbändchen JAGANNATH, einer Kurzgeschichtensammlung von Karin Tidbeck, gestartet.

Tidbeck, 1977 in Stockholm geboren und heute in Malmö lebend, schreibt auf Schwedisch und Englisch, besuchte einen der berühmten Clarion Science-Fiction-Writers Workshops, erhielt 2013 den William L. Crawford Fantasy Award als beste Nachwuchskünstler*in und beeindruckte mit ihren Texten u. a. Ursula K. Le Guin, was sicherlich einer der Gründe war, warum JAGANNATH nun von Hannes Riffel übersetzt auf Deutsch erhältlich ist.

Ein weiterer – und sehr guter – Grund sind die Erzählungen selbst. Obwohl viele der Stories in den USA in Magazinen veröffentlicht wurden (z. B. in WEIRD TALES), lesen sie sich eher wie europäische Märchen oder phantastische Geschichten aus Schweden und weniger wie typisch angloamerikanische Science Fiction oder Fantasy. Tidbeck schreibt eindeutig in der Tradition Hans Christian Andersens, Franz Kafkas oder Hanns Heinz Ewers’. Vor allem dessen Grotesken aus dem frühen 20. Jahrhundert kamen mir in den Sinn, als ich von sich selbst verzehrenden Tanten und Nichten las, von Menschen, die sich in Maschinen verlieben, oder von Beamten, die sich für ihre Behörden buchstäblich „aufarbeiten“.

Keine einzige dieser Geschichten erfüllt irgendwelche vorgefassten Erwartungen, jede ist einzigartig und sensationell innovativ. 13 Stories auf 217 Seiten – es gibt viel zu entdecken auf dem Planeten Tidbeck.

Horst Illmer

  • Karin Tidbeck
    JAGANNATH. Erzählungen.
    Ü: Hannes Riffel, Nachwort: Karin Tidbeck
    (JAGANNATH / 2012)
    Wittenberge, Carcosa, 2024, 219 S.
    ISBN 978-3-910914-22-3 / 18,00 Euro
    Hardcover

Das Herbstprogramm von Carcosa ist mit dem hübschen Hardcoverbändchen JAGANNATH, einer Kurzgeschichtensammlung von Karin Tidbeck, gestartet.

Tidbeck, 1977 in Stockholm geboren und heute in Malmö lebend, schreibt auf Schwedisch und Englisch, besuchte einen der berühmten Clarion Science-Fiction-Writers Workshops, erhielt 2013 den William L.

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Adventskalender 2024 T-24: Comics für Kids? Marvel Action und Mein erster Comic…

von , am 30. November 2024 noch kein Kommentar

  • Marvel Action Spider-Man
    Durchgehend farbig illustriert
    Stuttgart, Panini Comics, 2020, 72 Seiten
    ISBN 9783741616341 / 9,99 Euro

Gerd hat in seiner Antwort auf die Frage nach einem guten Weihnachtsgeschenk im "Nerdigen Trashtalk" von Philipp Lohmann zum Thema Rollenspiele erklärt, dass eine der häufigen und wichtigen Fragen, die nach den Titeln für den Nachwuchs ist. Auch bei Comics ist das natürlich so. Und auch da dreht sich eine der häufig gestellten Fragen im Laden um Geschenke für Kinder. Meistens wird sie von Eltern gestellt, die selbst wenig mit dem Genre Comics zu tun haben. Es ist dann zuerst einmal gar nicht so einfach zu vermitteln, dass viele der Comics nichts für Kinder sind. Zu hart, zu komplex zu "erwachsen" eben. Und gerade jetzt vor Weihnachten, wird diese Frage sicher immer wieder auftauchen. Deswegen haben wir im Laden eine echte Kids-Ecke. Und deswegen will ich in diesem Adventskalender auch ein paarmal auf diese Frage eingehen.

Wenn ihr nach einem Geschenk für euren sechs- bis zehnjährigen Junior sucht, der Gefallen an Superhelden findet, habe ich zwei richtig gute Einsteiger-Tipps für euch: Die "Marvel Action"- und die "Mein erster Comic"-Reihe. Beide natürlich von Panini, die sich in Deutschland ja um (fast) alle Superhelden kümmern.

Mein erster Comic ist, wie der Titel schon sagt, für die ganz Jungen und Erstleser geeignet. Um die Welt der Superhelden Comics kennenzulernen, sind genau diese Bände ideal. Einfache Geschichten, beliebte Charaktere. Alles, was die Kids von den Älteren mitbekommen. Spider-Man, die Avengers usw. Und alles Geschichten und Bilder, die extra für junge Leser gemacht sind. Schöne, bunte Bilder, verständliche Texte und kindgerechte Geschichten – perfekt für ganz kleine Einsteiger.

Und Marvel Action ist cool, modern aber immer noch kindgerecht. Auch Marvel Action konzentriert sich auf die großen, bekannten Superhelden wie Spider-Man, die Avengers oder Captain Marvel. Ebenfalls in kindgerechter Form – also keine übertriebene Gewalt, aber schon etwas komplexer mit spannenden Abenteuern und viel Action. Sozusagen nach dem Einstieg der Aufstieg. So kann  man als junger Superhelden-Fan voll dabei sein. Die Lieblingshelden in zeitgemäßer und kindgerechter Form.

Mit den beiden Reihen macht ihr alles richtig, um Kids langsam in die Welt der Comics einzuführen.

Tja, es ist echt nicht unbedingt einfacher geworden. Wie wir früher angefangen haben, waren die Superhelden Comics insgesamt noch viel harmloser. Aber dafür aus heutiger Sicht eben auch altbacken. Panini bedient hier mit beiden Serien eine wirklich wichtige Nachfrage. Schließlich haben wir auch ganz klein angefangen.

Aber auch wenn der Einstieg vielleicht etwas mehr Sorgfalt bedarf, es gibt da eine Sache die viel besser ist. Also für Kids, als früher. Wir hätten uns die Finger danach geschleckt. Aus den Superhelden Universen gibt es jede Menge Lexika. Mit Helden, Hintergründen, Gegenspielern, Suoerkräften, Entstehungsgeschichten und so weiter. Ich glaube, da hätte ich mir früher die Finger danach abgeschleckt…

  • Marvel Action Spider-Man
    Durchgehend farbig illustriert
    Stuttgart, Panini Comics, 2020, 72 Seiten
    ISBN 9783741616341 / 9,99 Euro

Gerd hat in seiner Antwort auf die Frage nach einem guten Weihnachtsgeschenk im "Nerdigen Trashtalk" von Philipp Lohmann zum Thema Rollenspiele erklärt, dass eine der häufigen und wichtigen Fragen, die nach den Titeln für den Nachwuchs ist. Auch bei Comics ist das natürlich so. Und auch da dreht sich eine der häufig gestellten Fragen im Laden um Geschenke für Kinder.

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Advents-Podcast 1: Burn, Dom und meine Wenigkeit plaudern über tolle Sachen

von am 29. November 2024 noch kein Kommentar

Heute hört ihr den ersten Adventspodcast 2024. Ja, es geht auf Weihnachten zu. Entsprechend stehen Burn, Dom und ich in der Blauderecke und tratschen über tolle Produkte, die ihr unbedingt kennen solltet. Zum Beispiel für euren Wunschzettel…

Und hier ist unsere Liste:
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Heute hört ihr den ersten Adventspodcast 2024. Ja, es geht auf Weihnachten zu. Entsprechend stehen Burn, Dom und ich in der Blauderecke und tratschen über tolle Produkte, die ihr unbedingt kennen solltet. Zum Beispiel für euren Wunschzettel…

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Bin ich selbst eine KI?

von am 27. November 2024 5 Kommentare

Gedanken zur Verwendung „künstlicher“ Intelligenz für Buchbesprechungen

von

Horst Illmer

Wie war das damals in der Schule? Entweder gehörte man zu den Abschreibern oder zu denen deren Arbeit abgeschrieben wurde. War ganz normal, oder? Warum denn lernen, wenn der andere Depp das für einen tut?

Wie war das im Betrieb? Wenn man sich wochenlang Gedanken gemacht hatte, den Ablauf zu optimieren, dann den Verbesserungsvorschlag einreichte, der prompt abgelehnt wurde? Und dann kam ein paar Wochen später ein Vorgesetzter und gab Anweisung, dass die Abläufe so zu verändern seien wie man sich das mühevoll überlegt hatte. War schon weniger schön, aber auch normal.

Wie war das mit der Kreativität? Man lernt lesen und schreiben, hat Ideen, wie man über das Gelesene schreiben könnte, macht erste Versuche, hat erste Erfolge, wird sicherer (und meist auch besser) in seinen Formulierungen und Wertungen und hält sich irgendwann für einen geschätzten Mitarbeiter, der mit seinen Buchbesprechungen Menschen dazu anregt, Bücher nicht nur zu lesen, sondern auch käuflich zu erwerben. Und dann kommt der Betreiber der Internetseite für die man sich all die Mühe macht und veröffentlicht (erst mal natürlich nur „versuchsweise“) Buchbesprechungen, die von einer sogenannten „Künstlichen Intelligenz“ „geschrieben“ wurden. Ist inzwischen vielleicht nicht nur normal, sondern sogar egal – fühlt sich aber an wie eine schallende Ohrfeige!

Natürlich kann ich bei diesen Dingen, die ja zuerst einmal emotional sind, nur für mich sprechen. Was die Kolleginnen und Kollegen darüber denken, sollen/werden sie selbst sagen. Aber die Sache beschäftigt mich jetzt schon ein paar Wochen und meine Seelenruhe finde ich am ehesten wieder, wenn ich das Thema „abarbeite“.

Warum geht mir das Ganze so an die Nieren? Immerhin sind die KI-erzeugten Texte so grottenschlecht, dass sie meinen Status als „Kritiker“ nicht erschüttern. Momentan jedenfalls. Genau hier beginnt die Sache unangenehm zu werden.

Wer sich in den letzten Jahren, Monaten, Wochen oder Tagen informiert gehalten hat, wird immer häufiger das Schlagwort von der „Künstlichen Intelligenz“ (inzwischen oftmals im Zusammenhang mit „ChatGPT“) gelesen oder gehört haben. Was dahinter steckt, entzieht sich für den Großteil der Menschheit einer genaueren Kenntnis. Nur noch ganz, ganz wenige Spezialisten blicken da durch. Was jedoch bekannt ist: Es ist gar keine „Intelligenz“ um die es da geht – jedenfalls nicht im hier betrachteten Sinne einer „kreativen“ Leistung – sondern eine Maschine, die ungeheuer schnell ungeheuer viel Text aus dem Internet „schöpft“ und daraus vermittels Rechenoperationen „neue“ Texte erstellt.

Oder wie es Die Prinzen schon 1993 sangen: „Es ist alles nur geklaut!“

Und zwar von mir (und meinen Kolleginnen und Kollegen natürlich)!

Das mag sich jetzt ganz schön großkotzig und übertrieben anhören, sehr dünnhäutig und aggressiv, aber für mich geht es hier ums Ganze. Natürlich kann (und will) ich die Fortschritte in der Computertechnik nicht aufhalten. Schließlich nutze ich selbst mit mehreren elektronischen Geräten das Internet, schreibe meine Texte am PC, recherchiere über mein Handy vermittels diverser Suchmaschinen und lese Texte ab und an auf meinen Tablett.
Also bin ich vermutlich selbst ein Teil des Problems?

Das möchte ich nicht glauben. Denn ich sehe da immer noch einen Unterschied zwischen meinem Schreiben und den Erzeugnissen einer Maschine (wie komplex diese auch immer sein mag). Hinter jedem meiner Texte, egal wie kurz oder lang er ist, egal ob Essay, Story, Gedicht oder Buchbesprechung, stehe ich. Zwar bin auch ich eine „Lernmaschine“ in dem Sinne, dass ich Geschriebenes lese, Bilder ansehe, Gesprochenes höre, Materielles rieche, schmecke oder fühle – aber ich (mein Gehirn, meine Menschlichkeit, mein Ego) wandle das alles um und füge etwas einzigartiges hinzu: mich.

Darin sehe ich nach wie vor den Unterschied. Darin sehe ich nach wie vor den Grund, weiterzumachen. Darin sehe ich auch die Pflicht zum Widerspruch!

Denn die Maschine wird besser. Die Rechengeschwindigkeit steigt, die Textmengen steigen, die Programme werden noch komplexer. Die Unterschiede werden also immer schwerer erkennbar. Ich kann es doch keinem Leser einer Buchbesprechung zumuten, dass er erst einmal nachschaut, ob da nicht ein Warnhinweis steht („Achtung! Dieser Text wurde von einer KI geschrieben.“). Und ich will mir gar nicht vorstellen, welche Versuchung es für von Kapitalinteressen gesteuerte Chefs ist, ihre kostenintensiven „Human Resources“ durch etwas zu ersetzen, das fast gleichwertig ist, weil es die Arbeit dieser „Human Resources“ stiehlt und fast kostenlos etwas zur Verfügung stellt, das zwar nicht so gut ist – aber immer noch „gut genug“ für User, Customer und alles andere, das vor einem Bildschirm sitzt und es liest.

Bevor ich nun in Kulturpessimismus ertrinke, einige Gedanken zum Abschluss: Ich sehe ein, dass das Thema „Künstliche Intelligenz“ spannend ist und dass man gerne ein wenig damit „spielen“ möchte. Da es wohl noch keine „richtigen“ Einsatzmöglichkeiten für KI in einer Buchhandlung gibt (die Steuererklärung, die Abrechnung, die Durchsicht der Verlagskataloge, die Nachbestellungen, die Auflistung der Neuzugänge – das alles ist zwar lästig, aber das macht man dann doch lieber selbst), experimentiert man mit dem, was den geringsten Widerstand leistet und am Wenigsten „kaputt“ macht. Dabei wird gerne vergessen, dass man damit einer ganzen Reihe von Menschen signalisiert, dass ihre Arbeiten nicht so wichtig und wertvoll sind wie sie vielleicht denken.

Es bleibt die Frage, muss das sein? Welchen Grund gibt es, den Großkonzernen auch noch die Arbeit zu erleichtern und durch das Verwenden ihrer Produkte diese Art von „Gedankenraub“ zu unterstützen? Wenn wir nicht aufpassen, gewöhnen wir uns noch daran, dass eine „Buchbesprechung“ aus Worthülsen, Hohlphrasen und Werbetext-Ausschnitten besteht. Dabei gibt es doch nichts Schöneres, als gleich nach einem guten Buch eine fundierte Kritik über das nächste zu lesende zu lesen. Oder zu schreiben!

Gedanken zur Verwendung „künstlicher“ Intelligenz für Buchbesprechungen

von

Horst Illmer

Wie war das damals in der Schule? Entweder gehörte man zu den Abschreibern oder zu denen deren Arbeit abgeschrieben wurde. War ganz normal, oder? Warum denn lernen, wenn der andere Depp das für einen tut?

Wie war das im Betrieb? Wenn man sich wochenlang Gedanken gemacht hatte, den Ablauf zu optimieren, dann den Verbesserungsvorschlag einreichte, der prompt abgelehnt wurde? Und dann kam ein paar Wochen später ein Vorgesetzter und gab Anweisung,

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Science-Fiction, KI und der CyBurn Teil 2: Das Ende

von am 25. November 2024 noch kein Kommentar

Warum und wofür wir die Serie mit dem CyBurn gestartet haben? Das hat viele Gründe.

Science Fiction und Science
Den ersten und vordergründigen Faktor habe ich bereits im Intro geschrieben… Science holt Fiction ein? KIs werden in der phantastischen Literatur vielfach thematisiert. Bei weitem nicht immer negativ. Als Inhaber einer Science Fiction Buchhandlung sahen und sehen wir es als interessantes Projekt. Zum Teil auch um damit eine Diskussion anzustoßen. Diesen Grund kanntet ihr bereits, war ja im einführenden Beitrag so erklärt.

Das Thema ist interessant und topaktuell
Genau dieses Thema wird eines unserer beiden Podwichtel Themen sein. Wir haben es zugelost bekommen und uns damit beschäftigt und auseinandergesetzt. Ich selbst habe eine relativ ablehnende Meinung zum Einsatz von KI. Für die Recherche zum Podcast (den werdet ihr ab dem 6.12. hören können) habe ich mich mit der Thematik möglichst nüchtern auseinandergesetzt und mir ein paar neutrale Gedanken gemacht. Als Gegenpart habe ich einen befreundeten Künstler gewählt, der naturgemäß eine weniger neutrale Meinung hat und vertritt (wer wird noch nicht verraten, ihr werdet es hören). Ich bin über einen etwas älteren Artikel von ihm gestoßen und seine Beteiligung am Podcast war für mich ein wertvoller Beitrag und eine echte Bereicherung.
Eher zufällig hat Burns Idee mit CyBurn da perfekt dazugepasst. Das wusstet ihr noch nicht, werdet es aber hören können.

Ökonomie und Moral
Natürlich spielen da auch ökonomische Faktoren eine Rolle. Ich denke, dazu muss man erst einmal die grundsätzlichen Parameter klären. Unser kleiner Laden existiert seit Jahren, zumindest an der Grenze zur Rentabilität. Oft darunter. Trotzdem sind wir jeden Werktag vor Ort für euch und fast jeden Abend bis in die Nacht noch bei Arbeiten, die man nicht sieht. Wir versuchen alles, um unsere Lage zu verbessern. Dazu gehören oft auch Dinge, deren Erfolg oder Wert man nicht direkt bemessen kann, wie zum Beispiel unsere Homepage, unsere Podcasts und unsere Präsenz in den sozialen Medien. Stimmt, aber man kann sich sicher sein, wenn man heute nicht mitmacht bei all dem geforderten Rummel, verschwindet man nach und nach in der Vergessenheit. Seit mein Vater den Laden vor fast 45 Jahren eröffnet hat, hat sich Vieles verändert. Einfach im Laden zu stehen und Bücher zu sortieren ist bei weitem nicht mehr ausreichend.
Alle Arbeiten belasten entweder das eigene Freizeit-Konto zusätzlich oder müssen bezahlt werden. Und es tut mir wirklich leid, aber selbst der Mindestlohn ist viel Geld, wenn du selbst noch weniger hast. Aber das wird jetzt kein Gejammer und kein Geschacher, sondern einfach nur der Punkt, an dem man sich manchmal eben auch Gedanken darüber macht, wie und ob man bestimmte Abläufe nicht optimieren könnte. Ja klar, Content ist nicht gleich Content. Aber wir haben keinen Hehl daraus gemacht, dass wir bei diesen Beiträgen mit KI-Unterstützung gearbeitet haben – und auch dafür gesorgt, dass wir Themen auswählen, bei denen wir – wie gesagt – verifizieren oder falsifizieren können. Und ihr könnt euch sicher sein. All die Großen, die eh keine Steuern zahlen bedienen sich wesentlich unverfrorener ALLER technischen Möglichkeiten. Also warum nicht auch darüber nachdenken?

Zielgruppen und Kontent
Nicht jeder Kunde hat die selben Bedürfnisse und gerade die Vielfalt unseres Ladens und auch die Vielfalt unserer Webseite machen einen großen Teil unserer Identität aus. Unsere Seite ist kein Webshop und kein Newsticker für Neuerscheinungen. Wir haben Content und zwar jede Menge verschiedenen. Für unterschiedlichste Interessensgruppen. Für treue Stammkunden, Nerds mit tiefer Kenntnis ihres Fachbereichs, aber auch für Leute, die uns und die Szene nicht oder nicht so gut und tief kennen. Und genau aus dieser Richtung kam auch deutlicher Zuspruch. Nicht zu Qualität oder Stil der Beiträge, sondern zur Titelwahl. "Oh cool, den hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Nehm ich gleich mit." (Batman: Das lange Halloween). Wenn ich jetzt also Bernies Vorhaben eine überschaubare Linie an Content mit seinem CyBurn zu füllen, ist das sicher nicht für den "inneren Kreis" gedacht. Vielmehr sollen all diese eigentlich bekannten und teilweise sogar klassischen Highlights, deren Hervorhebung er sich auf diesem Wege vorgenommen hat, ein kleiner Leitfaden für Leute sein, die eben noch nicht alles Kennen. Standard Tipps für Einsteiger und Interessierte. Genau dieser Content wird oft vergessen. Von uns und von unseren Autorinnen und Autoren. Deswegen werden wir auch mit genau diesen Tipps für Klassiker und Allzeit Favoriten fortfahren. Jetzt eben selbst formuliert und recherchiert.

Der Impact
Mit all diesen Ideen und Vorgeschichten hatten wir jetzt eine ganze Reihe entsprechender Artikel vorbereitet. Und ja, Burn hat da sehr viel Zeit und Energie hineingesteckt. Denn auch mit Hilfe von KI erstellte Artikel bedürfen eines Aufwandes. Ich sehe die KI tatsächlich eher als Werkzeug. Als Suchhilfe oder Recherche-Instrument. Wir befragen heute sowieso (KI gestützte) Suchmaschinen und zitieren (fehlerbehaftete und teils fragwürdige) Wikipediaeinträge. Also die Arbeiten anderer. Wie auch immer. Ich sehe die Grenzen fließend. Aber das ist wohl meine Ansicht und unser Problem.

Denn, tja. Was ich vergessen hatte, beziehungsweise nicht erwartet hatte, ist der Impact, den dieser Versuch hatte.
Es ist egal, dass ich der Sache mit der KI gegenüber weiterhin deutlich neutraler eingestellt bin, als viele andere. Auch wenn mir persönlich ein größerer Anteil der  Kontra-Argumente, als der Pro-Argumente einleuchten und eben auch besser zu meiner eigenen moralischen Überzeugung passen. Auch das ist irrelevant, denn anscheinend habe ich die Brisanz des Themas und die extrem polarisierten Sichten unterschätzt.
Eine hitzige Diskussion allein, hätte ich nicht gescheut. War sie ja bewusst in Kauf genommen und fast schon provoziert. Was ich und wir beide im Laden nicht bedacht haben, ist die Meinung unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter für unsere Seite. Neben dieser Unterstützung unseres Ladens ist deren Kreativität "im echten Leben" ihr Kapital und zum Teil auch ihr Broterwerb. Und auf jeden Fall eine Bereicherung für die Szene.

Und an dieser Stelle können und wollen wir keine Kompromisse schließen. Wenn wir da jemandem auf die Füße getreten sind, dann war das nicht beabsichtigt, kann aber auch nicht so stehen bleiben.

Wir brechen die Versuchsreihe mit CyBurn nach dieser kleinen Serie über herausragende Batman Comics ab.

Dafür gibt es sozusagen als Abschluss der Reihe statt eines Résumés – nach diesem Beitrag – noch einen Essay von Horst Illmer, den er ursprünglich als Kommentar gedacht hatte, der aber viel zu interessant dafür ist, "nur" in den Kommentaren aufzutauchen. Gerade im Zug genau der Diskussion, um die es eigentlich gehen sollte… Und ja, das Thema wird uns noch weiter verfolgen. Ich bin jetzt schon gespannt auf die Reaktionen zum Podcast von Nikolaus…

Warum und wofür wir die Serie mit dem CyBurn gestartet haben? Das hat viele Gründe.

Science Fiction und Science
Den ersten und vordergründigen Faktor habe ich bereits im Intro geschrieben… Science holt Fiction ein? KIs werden in der phantastischen Literatur vielfach thematisiert. Bei weitem nicht immer negativ. Als Inhaber einer Science Fiction Buchhandlung sahen und sehen wir es als interessantes Projekt. Zum Teil auch um damit eine Diskussion anzustoßen. Diesen Grund kanntet ihr bereits, war ja im einführenden Beitrag so erklärt.

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Wir mal wieder… Im "nerdigen Trashtalk" von Philipp

von am 24. November 2024 noch kein Kommentar

Archivbild

Letzte Woche kam mal wieder Philipp Lohmann zu uns. Um Tipps für eure Wunschzettel zu sammeln. Herausgekommen ist ein unterhaltsamer Podcast: https://dernerdigetrashtalk.podigee.io/b157-x-mas-2024 Wieder einmal unsere Stimmen in einem "fremden", ungewohnten Format… Philipp kennt ihr ja schon. Das ist der unglaublich motivierte Blogger und Podcaster, der auch den Podwichtel organisiert. Auch da könnt ihr gespannt sein.

Letzte Woche kam mal wieder Philipp Lohmann zu uns. Um Tipps für eure Wunschzettel zu sammeln. Herausgekommen ist ein unterhaltsamer Podcast: https://dernerdigetrashtalk.podigee.io/b157-x-mas-2024 Wieder einmal unsere Stimmen in einem "fremden", ungewohnten Format… Philipp kennt ihr ja schon. Das ist der unglaublich motivierte Blogger und Podcaster, der auch den Podwichtel organisiert. Auch da könnt ihr gespannt sein.

Blick über den Tellerrand 36: Der Flügelschlag des Schmetterlings

von am 22. November 2024 noch kein Kommentar

Mit Volker Sebold habe ich bereits ein Gespräch geführt und auch über seine Romane und seine Lesungen berichtet. Gerade ist sein dritter Franken Noir Krimi erschienen. Ein guter Grund ein weiteres mal mit ihm zu sprechen. Der "Flügelschlag des Schmetterlings" ist nicht nur das dritte Buch in seiner Krimi-Reihe, sondern für mich auch das beste und bewegendste. "Franken Noir" passt perfekt. Mal sehen, was der Autor dazu zu berichten weiß.

Und natürlich könnt ihr den Roman auch bei uns im Laden kaufen…

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Mit Volker Sebold habe ich bereits ein Gespräch geführt und auch über seine Romane und seine Lesungen berichtet. Gerade ist sein dritter Franken Noir Krimi erschienen. Ein guter Grund ein weiteres mal mit ihm zu sprechen. Der "Flügelschlag des Schmetterlings" ist nicht nur das dritte Buch in seiner Krimi-Reihe, sondern für mich auch das beste und bewegendste. "Franken Noir" passt perfekt. Mal sehen, was der Autor dazu zu berichten weiß.

Und natürlich könnt ihr den Roman auch bei uns im Laden kaufen…

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Parts Per Million – Gewalt ist eine Option

von am 20. November 2024 noch kein Kommentar

  • Theresa Hannig
    PARTS PER MILLION – GEWALT IST EINE OPTION. Roman.
    Frankfurt, S. Fischer/TOR, 2024, 368 S.
    ISBN 978-3-596-70891-8 / 18,00 Euro
    Klappenbroschur

Es gibt Geschichten, die müssen einfach immer wieder erzählt werden. Manchmal nur deswegen, weil das Thema unausschöpflich ist wie Liebe, Leben oder Tod, aber es gibt auch brennend Aktuelles, dringlich Aufblitzendes, sich unbarmherzig Aufdrängendes, das in eine literarische Form gebracht werden will.

Dazu gehört momentan (und ob wir ihn jemals wieder loswerden, ist mehr als fraglich) der Klimawandel. In den letzten Jahren sind hierzu bereits, neben ungezählten Sachtexten, auch einige Science-Fiction-Romane erschienen – als deren wichtigster und prominentester Kim Stanley Robinsons DAS MINISTERIUM FÜR DIE ZUKUNFT aus dem Jahr 2020 gilt.

An einen der vielen Lösungsansätze in Robinsons Buch knüpft nun der aktuelle Roman PARTS PER MILLION – GEWALT IST EINE OPTION von Theresa Hannig an, und der zweite Teil des Titels lässt unschwer erkennen, in welche Richtung es dabei geht.

Zuerst ist die erfolgreiche Buchautorin Johanna Stromann nur Beobachterin. Doch nachdem sie bei den Recherchen zu ihrem neuen Projekt etwas tiefer in die Materie eintaucht, fällt es ihr immer schwerer, diesen passiven Status beizubehalten. Denn Klimaaktivismus polarisiert, vor allem in Deutschland, und eine neutrale Meinung dazu wird von beiden Seiten nicht akzeptiert. Johanna erlebt deshalb auch bald am eigenen Leib, wie schnell Argumente verpuffen, wenn von Gegenüber Gewalt ins Spiel gebracht wird.

Nachdem sie sich entschlossen hat, auf Seiten der Aktivisten zu bleiben und von deren Warte aus ihr Buch zu schreiben, verlangt eine sich stetig weiterdrehende (Gewalt-)Spirale immer schmerzlichere Entscheidungen von ihr. Einmal ganz abgesehen davon, dass Johanna zuhause auch noch eine Familie hat, die unter ihrer Hingabe an „die Sache“ in immer größerem Ausmaß zu leiden hat …

Hannig hat sich selbst erkennbar intensiv mit den Themen Klimawandel, Fridays for Future, Naturkatastrophen und Anverwandtem sowie den politischen und gesellschaftlichen Reaktionen darauf beschäftigt. Ihr Buch ist aus einer radikalen Ich-Perspektive geschrieben, zeigt dabei den Weg ihrer Protagonistin in ihrer subjektiven, jedoch niemals unreflektierten Sichtweise und folgt ihr bis zum Ende – ohne dabei zu behaupten, dass Johannas Weg der richtige oder gar der einzige wäre. Stilistisch entwickelt sich die Story rasant voran, es gibt zwar einige Abschnitte, in denen die Aktivisten ihre „Erklärungen“ formulieren, größtenteils wird jedoch darauf gesetzt, dass das Lesepublikum nicht völlig unbeleckt davon ist, was an jedem neuen Tag um es herum passiert.

Insoweit ist PARTS PER MILLION die mitteleuropäische Actionversion von Robinsons MINISTERIUM und damit ein beachtliches Statement einer der engagiertesten deutschsprachigen Autorinnen der Gegenwart.

Horst Illmer

  • Theresa Hannig
    PARTS PER MILLION – GEWALT IST EINE OPTION. Roman.
    Frankfurt, S. Fischer/TOR, 2024, 368 S.
    ISBN 978-3-596-70891-8 / 18,00 Euro
    Klappenbroschur

Es gibt Geschichten, die müssen einfach immer wieder erzählt werden. Manchmal nur deswegen, weil das Thema unausschöpflich ist wie Liebe, Leben oder Tod, aber es gibt auch brennend Aktuelles, dringlich Aufblitzendes, sich unbarmherzig Aufdrängendes, das in eine literarische Form gebracht werden will.

Dazu gehört momentan (und ob wir ihn jemals wieder loswerden,

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Best of Batman III: Arkham Asylum

von am 18. November 2024 noch kein Kommentar

  • Batman – Arkham Asylum
    Panini Verlag, 2009, €17,00 €
    ISBN 9783866078246

Wenn ihr auf der Suche nach einem einzigartigen, düsteren und psychologisch tiefgründigen Geschenk in Form einer Graphic Novel seid, dann müsst ihr euch unbedingt „Batman: Arkham Asylum“ von Grant Morrison und Dave McKean anschauen. Diese Graphic Novel hebt sich deutlich von anderen Batman-Geschichten ab, weil sie so vielschichtig und fast schon surreal ist. Sie taucht tief in die Psyche von Batman und seinen Feinden ein und stellt die Frage, ob der Dunkle Ritter selbst nicht genauso verrückt ist wie die Schurken, die er jagt.
Die Geschichte beginnt mit einem Aufstand in Arkham Asylum, der berüchtigten Nervenklinik für Gothams wahnsinnigste Verbrecher. Batman wird hineingerufen, um das Chaos zu beenden – aber dabei geht es um viel mehr als bloßes Kämpfen. Der Plot dreht sich um einen psychologischen Albtraum, der Batman zwingt, sich seinen eigenen Ängsten und inneren Dämonen zu stellen. Morrison spielt mit der Idee, dass Arkham Asylum selbst ein lebendiger Organismus ist, eine Verkörperung des Wahnsinns, der in jedem Menschen – einschließlich Batman – schlummert.
Dann kommen die Zeichnungen von Dave McKean ins Spiel. Sein Kunststil ist einzigartig – ein Mix aus Collagen, abstrakten Bildern und surrealen Visualisierungen, die der Geschichte noch mehr Tiefe und eine fast traumartige Atmosphäre verleihen. Die Panels sind weniger klassisch und viel experimenteller gestaltet, was die bedrückende, verstörende Stimmung verstärkt. McKean hat hier etwas geschaffen, das mehr als nur Comic-Kunst ist – es ist echte Kunst, die die Grenzen des Genres sprengt.
Historisch gesehen war Arkham Asylum auch ein Wendepunkt für das Superhelden-Genre und für Batman. Morrison schuf hier einen der erwachsensten und komplexesten Batman-Stoffe, der Fragen nach Identität, Wahnsinn und der Natur von Gut und Böse stellt. Es ist ein Werk, das sich an ein reiferes Publikum richtet und weit über den klassischen Kampf zwischen Held und Schurke hinausgeht.
Wenn du den Film Joker mochtest oder dich für psychologische Thriller interessierst, wird dir Arkham Asylum auf jeden Fall zusagen. Es fordert den Leser heraus, sich mit den Abgründen des menschlichen Geistes auseinanderzusetzen und lässt einen auch nach dem Lesen nicht so schnell los.

  • Batman – Arkham Asylum
    Panini Verlag, 2009, €17,00 €
    ISBN 9783866078246

Wenn ihr auf der Suche nach einem einzigartigen, düsteren und psychologisch tiefgründigen Geschenk in Form einer Graphic Novel seid, dann müsst ihr euch unbedingt „Batman: Arkham Asylum“ von Grant Morrison und Dave McKean anschauen. Diese Graphic Novel hebt sich deutlich von anderen Batman-Geschichten ab, weil sie so vielschichtig und fast schon surreal ist. Sie taucht tief in die Psyche von Batman und seinen Feinden ein und stellt die Frage,

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verzeddln – reflexiefe Verbn

von am 15. November 2024 5 Kommentare

Vom Låden und vom Leben Nummer 31 – verzeddln – reflexiefe Verbn

(…wie immer zum hören und mitlesen oder lesen und mithören, ganz wie ihr wollt)

Vom Låden und vom Leben
(audiofile #31: verzeddln – reflexiefe Verbn)

Verzeddld
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Vom Låden und vom Leben Nummer 31 – verzeddln – reflexiefe Verbn

(…wie immer zum hören und mitlesen oder lesen und mithören, ganz wie ihr wollt)

Vom Låden und vom Leben
(audiofile #31: verzeddln – reflexiefe Verbn)

Verzeddld

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Kites

von am 13. November 2024 noch kein Kommentar

  • Spielmechanik: Kevin Hamano
    Illustration: Beth Sobel
    Kites
    Kartenspiel für 2 bis 6 Spieler ab 10 Jahren Dauer 10 Minuten
    Hutter Trade GmbH, 2023
    EAN 4260071883056 / 22 Euro

Eine meiner liebsten Urlaubserinnerungen ist die an das Drachenfestival an der niederländischen Meeresküste. Wie leicht diese teils gigantischen Windfänger durch die Brise glitten. Aber wer einmal selbst versucht hat so ein Stück Stoff dauerhaft am Himmel zu halten weiß, dass das Konzentration, Geschick und einiges an Einsatz verlangt. Manche von diesen  Drachen wurden von bis zu 10 Leuten gleichzeitig kontrolliert.

Und genau dieses Gefühl wurde in Kites äußerst unterhaltsam und anschaulich umgesetzt. Ihr sollt gemeinsam bis zu fünf Drachen gleichzeitig in der Luft halten, dargestellt durch Sanduhren mit unterschiedlicher Rieseldauer. Dazu spielt ihr nacheinander im Uhrzeigersinn eine eurer Handkarten aus, um bis zu zwei Drachen (Sanduhren) länger am fliegen (rieseln) zu halten. Sobald die Nachziehstapel leer sind und alle eure Handkarten gespielt sind habt ihr das Festival gemeistert und euch den Titel Drachenmeister verdient. Sollte allerdings vorher ein Drache fallen, ist euer Auftritt misslungen und ihr müsst euch mit einem Trostpreis begnügen.

Kites schlägt in die Sparte Kitchen Rush aka Overcooked und macht deswegen einen Fatzenspaß. Und tatsächlich klingt es einfacher als es wirklich ist, insbesondere wenn durch die Zusatzkarten Stürme, Flugzeuge oder Konkurrenzdrachen mitmischen. Das perfekte Warm-Up für jede Spielesause!

  • Spielmechanik: Kevin Hamano
    Illustration: Beth Sobel
    Kites
    Kartenspiel für 2 bis 6 Spieler ab 10 Jahren Dauer 10 Minuten
    Hutter Trade GmbH, 2023
    EAN 4260071883056 / 22 Euro

Eine meiner liebsten Urlaubserinnerungen ist die an das Drachenfestival an der niederländischen Meeresküste. Wie leicht diese teils gigantischen Windfänger durch die Brise glitten. Aber wer einmal selbst versucht hat so ein Stück Stoff dauerhaft am Himmel zu halten weiß, dass das Konzentration,

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Best of Batman II: Long Halloween

von am 11. November 2024 noch kein Kommentar

  • Batman – The Long Halloween
    von Jeff Loeb und Tim Sale
    Panini Verlag, 2018, €35,00 €
    ISBN 9783741607363

Ein weiteres absolutes Highlight im Batman-Universum habe ich hier für dich. Diese Batman-Story ist nicht nur ein Krimi auf höchstem Niveau, sondern zeigt Batman auch von seiner detektivischen Seite. Es ist eine Geschichte, die tief in die Moral und die Psyche der Charaktere eintaucht und sich fast wie ein klassischer Noir-Thriller liest.
Die Handlung spielt zu Beginn von Batmans Karriere als Verbrechensbekämpfer und dreht sich um den mysteriösen Serienkiller „Holiday“, der an jedem Feiertag zuschlägt. Während Batman versucht, den Mörder zu fassen, zieht sich die Geschichte über ein ganzes Jahr und zeigt dabei, wie das organisierte Verbrechen in Gotham City unter Druck gerät. Die Atmosphäre ist düster und angespannt, und die Geschichte entfaltet sich langsam, mit vielen Wendungen und einer ständig wachsenden Bedrohung.
Ein weiterer Aspekt, der Das Lange Halloween so herausragend macht, ist die Verwandlung von Harvey Dent in Two-Face. Dieser Handlungsstrang wird meisterhaft eingeflochten und gibt der Geschichte eine tiefere Ebene, indem er die Frage stellt, wie das Streben nach Gerechtigkeit eine Person zerstören kann. Die Moral von Helden und Schurken wird in dieser Geschichte konsequent hinterfragt.
Tim Sale erschafft mit seinen stilisierten, fast minimalistischen Zeichnungen eine düstere, expressionistische Welt, die Gotham perfekt einfängt. Es ist dieser visuelle Stil, der das ohnehin schon starke Skript von Loeb noch kraftvoller macht.
Historisch gesehen hat Das Lange Halloween einen riesigen Einfluss auf moderne Batman-Geschichten gehabt. Viele Elemente, die Christopher Nolan in The Dark Knight verwendet hat, stammen direkt aus dieser Geschichte. Es ist also nicht nur ein Batman-Klassiker, sondern ein Werk, das die Art und Weise, wie wir Batman heute sehen, maßgeblich geprägt hat.
Wenn du auf eine intelligente, düstere und spannende Detektivgeschichte stehst, ist Das Lange Halloween ein Muss – und du wirst vielleicht sogar neue Seiten von Batman entdecken, die du so noch nicht kanntest!

  • Batman – The Long Halloween
    von Jeff Loeb und Tim Sale
    Panini Verlag, 2018, €35,00 €
    ISBN 9783741607363

Ein weiteres absolutes Highlight im Batman-Universum habe ich hier für dich. Diese Batman-Story ist nicht nur ein Krimi auf höchstem Niveau, sondern zeigt Batman auch von seiner detektivischen Seite. Es ist eine Geschichte, die tief in die Moral und die Psyche der Charaktere eintaucht und sich fast wie ein klassischer Noir-Thriller liest.
Die Handlung spielt zu Beginn von Batmans Karriere als Verbrechensbekämpfer und dreht sich um den mysteriösen Serienkiller „Holiday“,

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Gerds garstiges Geblubber 48: Nichtgeschichten, Zeitmaschinen und Großväter

von am 8. November 2024 noch kein Kommentar

Um was es heute geht? Hmm. So richtig weiß ich das auch nicht. Aber ihr könntet etwas über Zeitreisen, Großväter und euer Leben lernen. Oder vielleicht auch gar nichts. Denn es ist eine NichtGeschichte. Insofern wird es schon einmal weder erzählerisch, noch im Duett gelesen, noch ein Minihörspiel. Einfach nur eine ganz gewöhnliche, langweilige Folge aus Gerds garstigem Geblubber…

Um was es heute geht? Hmm. So richtig weiß ich das auch nicht. Aber ihr könntet etwas über Zeitreisen, Großväter und euer Leben lernen. Oder vielleicht auch gar nichts. Denn es ist eine NichtGeschichte. Insofern wird es schon einmal weder erzählerisch, noch im Duett gelesen, noch ein Minihörspiel. Einfach nur eine ganz gewöhnliche, langweilige Folge aus Gerds garstigem Geblubber…

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Jol Rosenberg: ETOMI

von am 6. November 2024 noch kein Kommentar

  • Jol Rosenberg
    ETOMI. Erwachen. Roman.
    Hamburg, Plan 9, 2023, 399 S.
    ISBN 978-3-948700-83-6 / 20,00 Euro
    Paperback
    &
    ETOMI. Aufbruch. Roman.
    Hamburg, Plan 9, 2024, 411 S.
    ISBN 978-3-948700-84-3 / 20,00 Euro
    Paperback

Irgendwo in Mitteleuropa im 24. Jahrhundert: Unter einer schützenden Kuppel leben die Bewohner von Eos unbeschwert und sorgenfrei. Für alle wird gesorgt, sie können allen ihren Neigungen nachgehen, arbeiten wann und was sie wollen, lieben wann und wen sie wollen – bis die „Große Mutter“, die zentrale KI von Eos, verkündet, dass es Zeit zum „Austritt“ ist.
Die Bewohnerin Lea begleitet ihre Freundin Mari, deren Zeit abgelaufen ist, zu ihrer Erlösungsfeier. Sie wird nun in ihre „finale Form“ gebracht, d.h. sie stirbt. Erst in diesem Moment erkennt Lea, dass sie und Mari gleichaltrig waren – auch für sie wird wohl bald das Ende ihres Daseins erreicht sein.
Doch ganz gegen ihre sonstige Gewohnheit ist Lea nicht bereit, diese Entscheidung der Großen Mutter so einfach hinzunehmen. Sie beschließt zu fliehen – auch wenn sie keine Ahnung hat wohin und ob das überhaupt möglich ist. Dann erfährt sie durch Zufall davon, dass „Etomi“ nicht nur eine Parfummarke ist, sondern „der Ort an dem alles ist, wie es sein sollte“.
Lea ist total überrascht, denn die Welt außerhalb der Kuppelstadt, so wird behauptet, ist menschenleer und unfruchtbar. Das allerdings erweist sich schnell als Lüge. Eos ist von einem Ring aus geschäftigen, dreckigen, lebendigen Vorstädten umgeben, in denen alles produziert wird, was die Stadtmenschen für ihr Leben und ihren Luxus so brauchen. Allerdings ist das Leben in Aranus nicht halb so privilegiert wie in Eos. Dort gibt es nicht nur die Menschen, welche die komplexen Arbeiten verrichten, sondern auch Arbeitsklone mit nur rudimentären Hirnfunktionen, die als billige Sklaven herhalten müssen. Dazu kommen noch Cyborgs, die für Spezialaufgaben gedacht sind und die „Alphas“ in der Verwaltung.
In Aranus lernt Lea erstmals Personen kennen, die nicht wie sie in Eos aufgewachsen sind. Zum Beispiel die kecke und vorlaute Ingenieurin Josa, eine Meisterin im Improvisieren, oder den Schlachthaus-Klon Nori, der ihr das Leben rettet und damit sein Schicksal mit dem ihren verknüpft. Und ganz langsam kristallisiert sich heraus, dass Lea einen Weg beschreitet, den die Große Mutter für sie angelegt hat. Sie soll, gemeinsam mit einem kleinen Team von Freunden, nach Etomi suchen – denn der Araneos-Komplex ist in großer Gefahr und benötigt dringend Hilfe …

Damit haben wir in etwa den groben Rahmen, den Rosenberg für die Erzählung errichtet hat, doch das Eigentliche passiert in der Interaktion zwischen den Handelnden. Rosenberg beschreibt das Leben der Figuren sehr detailfreudig und psychologisch fundiert. Das reicht von den jeweiligen Sinneseindrücken und Gefühlen bis hin zu großartigen Inneren Monologen und glaubwürdigen Gesprächen und Diskussionen zwischen Freunden und Fremden, Geliebten und Feinden. Zudem wird deutlich erkennbar, dass sich die Persönlichkeiten im Lauf der Geschichte verändern, so etwa wenn Lea sich am Anfang noch hauptsächlich darum sorgt, wie ihr äußeres Erscheinungsbild ist, welches Parfum sie auflegen soll und ob sie jetzt eine oder zwei der Euphorie-Pillen einnehmen soll. Dagegen steht dann später eine verunsicherte, gequälte Seele, die sich fragt, ob es richtig war, einige ihrer liebsten Menschen mit in ihren persönlichen Kampf gegen die Große Mutter hineingezogen zu haben.
Weit über diesen Hauptstrang der Erzählung hinaus reicht allerdings die Entwicklung, die der Arbeitsklon Nori nimmt: Von einem unsicher-ängstlichen Geschöpf, das (aus der Sicht der KI und der Menschen, denen es begegnet) offenbar fehlerhaft ist, wächst Nori zu einer wirklichen Persönlichkeit, die durch Beobachtung, Selbstbefragung und steter Neugier zur Erkenntnis ihrer selbst gelangt und die letztlich ihre eigenen Entscheidungen fällt.

Natürlich (das Private ist immer auch das Politische) geht es in ETOMI auch um das große Ganze: Es gibt das gesichtslose Großkapital, normale Technikerinnen und Arbeiter, die stolz auf das von ihnen Geleistete sind, geklonte Arbeitssklaven ohne freien Willen, Cyborgs, die mit ihrer Programmierung kämpfen, bis es ihnen gelingt sie umzuschreiben, Künstliche Intelligenzen unterschiedlicher Stärke, die jedoch allesamt von ihrer Gottähnlichkeit überzeugt sind – und es gibt „System 5“, eine Guerilla-Gruppe von Außenseitern, die versuchen, eine Gleichstellung von Menschen, Klonen, Cybern, KIs und Tieren zu erreichen.

Im Laufe der insgesamt 800 Seiten entwickelt sich vor dem Auge der Leser*innen eine hervorragend konstruierte, spannend erzählte und perfekt getimte Geschichte, in der sich vieles als Camouflage herausstellt, jede Motivation mehrfach hinterfragt werden muss – und Lea, Josa und Nori am Ende Ziele erreicht haben, die weit von dem entfernt sind, was für sie vorgesehen war oder sie selbst sich vorstellen konnten.

Jol Rosenberg hat mit ETOMI eine moderne, „uneindeutige“ Utopie im Sinne Ursula K. Le Guins geschrieben. Einen Weltentwurf, in dem nur wenig vorbestimmt ist – und fast alles möglich. Das Setting und die Handlung haben den Anschein einer eher dystopischen Wirklichkeit, aber die Figuren haben, allen fremdbestimmten Plänen zum Trotz, die Möglichkeit, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Und je weiter sie vom Plan abweichen, desto erfolgreicher erfüllen sie ihn. Diese Zwiespältigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch Rosenbergs Doppel-Roman und macht ETOMI zu einem der wichtigsten und lesenswertesten Bücher der letzten Jahre. Denn der Weg ist das Ziel …

Horst Illmer

  • Jol Rosenberg
    ETOMI. Erwachen. Roman.
    Hamburg, Plan 9, 2023, 399 S.
    ISBN 978-3-948700-83-6 / 20,00 Euro
    Paperback
    &
    ETOMI. Aufbruch. Roman.
    Hamburg, Plan 9, 2024, 411 S.
    ISBN 978-3-948700-84-3 / 20,00 Euro
    Paperback

Irgendwo in Mitteleuropa im 24. Jahrhundert: Unter einer schützenden Kuppel leben die Bewohner von Eos unbeschwert und sorgenfrei. Für alle wird gesorgt, sie können allen ihren Neigungen nachgehen, arbeiten wann und was sie wollen,

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Best of Batman I: Rückkehr des dunklen Ritters

von am 4. November 2024 2 Kommentare

  • Die Rückkehr des dunklen Ritters
    von Frank Miller
    Panini Verlag, 2017, €25,00 €
    ISBN 9783741604775

Der Erste aus der Batman Rangliste. Ein Band, der nicht nur Batman als Figur, sondern das gesamte Superhelden-Genre revolutioniert hat. Dieses Werk ist ein Meilenstein in der Comic-Geschichte und markiert den Wendepunkt, an dem Comics von einer rein unterhaltsamen Kunstform zu einer, die auch gesellschaftliche und philosophische Themen aufgreift, geworden sind.
In dieser düsteren Zukunftsversion ist Bruce Wayne gealtert, hat den Umhang an den Nagel gehängt, und Gotham City ist im Chaos versunken. Was Miller hier besonders gut gelingt, ist die Darstellung eines gebrochenen, aber dennoch unbeugsamen Batman, der sich seinen eigenen Dämonen und der verrottenden Stadt erneut stellen muss. Es ist nicht einfach eine Superhelden-Geschichte, sondern ein tiefes, fast philosophisches Werk über die moralische Last des Heldentums, die Grenzen von Macht und die Frage, was Gerechtigkeit wirklich bedeutet.
Historisch betrachtet hat "The Dark Knight Returns" in den 1980er Jahren das Superhelden-Genre neu definiert. Zu einer Zeit, als Comics oft noch als etwas für Kinder angesehen wurden, kam Frank Miller mit einer Geschichte, die brutal, düster und politisch aufgeladen war. Diese Graphic Novel hat nicht nur den Weg für die Entwicklung des modernen, erwachsenen Comics geebnet, sondern auch den Ton für die Batman-Figur bis heute geprägt. Ohne dieses Werk gäbe es wahrscheinlich keine düsteren Batman-Filme wie die von Christopher Nolan oder die ernsthafte Auseinandersetzung mit Superhelden, die wir heute kennen.
Die dynamischen Zeichnungen von Klaus Janson und Millers kraftvoller Stil ergänzen die düstere und fesselnde Erzählweise perfekt. Und mit jeder Seite spürst du die emotionale Tiefe, die in dieser Geschichte steckt. Es ist ein absolutes Muss – nicht nur für Batman-Fans, sondern für alle, die sich für die Weiterentwicklung des Comic-Genres interessieren.

  • Die Rückkehr des dunklen Ritters
    von Frank Miller
    Panini Verlag, 2017, €25,00 €
    ISBN 9783741604775

Der Erste aus der Batman Rangliste. Ein Band, der nicht nur Batman als Figur, sondern das gesamte Superhelden-Genre revolutioniert hat. Dieses Werk ist ein Meilenstein in der Comic-Geschichte und markiert den Wendepunkt, an dem Comics von einer rein unterhaltsamen Kunstform zu einer, die auch gesellschaftliche und philosophische Themen aufgreift, geworden sind.
In dieser düsteren Zukunftsversion ist Bruce Wayne gealtert,

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Blick hinter die Kulissen 45: Die Prinzessinnen 3

von am 1. November 2024 noch kein Kommentar

Ja, es ist soweit. Endlich ist der dritte Teil von "Die Prinzessinnen" bei Cross Cult in der Auslieferung. Nicht, dass es etwa zu lange gedauert hätte, aber wir sind doch alle gespannt wie ein Flitzebogen, wie es mit den Söldnerinnen weitergeht. Und natürlich spreche ich mit Christian Endres über diesen dritten Teil und über sein Schaffen im allgemeinen…

Christian Endres
Die Prinzessinnen 2
Hoheitliches Gemetzel
Cross Cult 2024 € 19,00
Klappenbroschur 512 Seiten
ISBN 9783986666606

 

Ja, es ist soweit. Endlich ist der dritte Teil von "Die Prinzessinnen" bei Cross Cult in der Auslieferung. Nicht, dass es etwa zu lange gedauert hätte, aber wir sind doch alle gespannt wie ein Flitzebogen, wie es mit den Söldnerinnen weitergeht. Und natürlich spreche ich mit Christian Endres über diesen dritten Teil und über sein Schaffen im allgemeinen…

Christian Endres
Die Prinzessinnen 2
Hoheitliches Gemetzel
Cross Cult 2024 € 19,00
Klappenbroschur 512 Seiten
ISBN 9783986666606

 

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Science-Fiction, KI und der CyBurn

von am 30. Oktober 2024 noch kein Kommentar

Wir sind eine Science-Fiction Buchhandlung. Zumindest unter anderem und Hermke hat auf jeden Fall genau damit angefangen. Insofern sind wir diesem Thema verpflichtet. Da ist es fast eine Selbstverständlichkeit, dass wir auch mit Technologien spielen, die in diesen Bereich hineinreichen oder -deuten. Deswegen haben wir jetzt ein interessantes neues Format begonnen…

Warum nicht die aktuellen Möglichkeiten künstlicher Intelligenz nutzen? Selbstverständlich ausschließlich bei Inhalten innerhalb unserer Kernkompetenz. Bei Themen, in denen wir selbst über ausreichend Wissen verfügen, um Aussagen verifizieren – oder im Zweifel auch Fehler berichtigen – zu können. Und was bietet sich hierbei besser an, als Klassiker oder Werke, die wir gerade frisch selbst gelesen haben? Also hat Bernie alias Burn angefangen, sich mit diesem Thema zu befassen.

Gar nicht ganz so einfach, wenn man eine gewisse Qualität und einen Inhalt erhalten möchte, mit dem man zufrieden ist und hinter dem man auch persönlich stehen kann. Natürlich wollen wir euch damit nicht hinters Licht führen und uns auch nicht mit fremden Federn schmücken. Deswegen werden diese Artikel nicht unter "burn" als Autor veröffentlicht, sondern unter "CyBurn".

Wir finden das Ganze extrem spannend und wollen da testhalber eine ganze Serie von Artikeln starten. Natürlich sind wir auf Feedback gespannt. Natürlich kennen wir alle die mögliche Kritik in Bezug auf Urheberschaft, Anmaßung und so weiter. Genau deswegen sind die Artikel eindeutig gekennzeichnet und stets zu Themen, in denen wir selbst über eindeutige Kompetenzen verfügen. Wir finden dieses Experiment tatsächlich ziemlich interessant. Gerade als Spezialbuchhandlung mit utopischem Sortiment. Und – wie gesagt – auch in Bezug auf euer FeedbackNächste Woche geht es los!

Wir sind eine Science-Fiction Buchhandlung. Zumindest unter anderem und Hermke hat auf jeden Fall genau damit angefangen. Insofern sind wir diesem Thema verpflichtet. Da ist es fast eine Selbstverständlichkeit, dass wir auch mit Technologien spielen, die in diesen Bereich hineinreichen oder -deuten. Deswegen haben wir jetzt ein interessantes neues Format begonnen…

Warum nicht die aktuellen Möglichkeiten künstlicher Intelligenz nutzen? Selbstverständlich ausschließlich bei Inhalten innerhalb unserer Kernkompetenz. Bei Themen, in denen wir selbst über ausreichend Wissen verfügen, um Aussagen verifizieren –

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Kurt Vonnegut: GALAPAGOS

von am 28. Oktober 2024 noch kein Kommentar

  • Kurt Vonnegut
    GALAPAGOS. Roman.
    Übersetzt von Lutz-W. Wolff
    (Galapagos / 1985)
    München, Heyne, 2024, 336 S.
    ISBN 978-3-453-32265-3 / 17,00 Euro
    Klappenbroschur

Die Sache war nämlich so …
Vor 1 Million Jahre erschien der neueste Roman von Kurt Vonnegut. Er beschrieb darin das Leben der heutigen Menschheit und wie das damals, im Jahre des Herrn 1986, alles anfing. Genau genommen begann alles natürlich noch viel früher, aber das soll uns hier und heute nicht stören, genauso wenig wie es Mr. Vonnegut jemals gestört hat.

Vernehmt also aus berufenem Mund, wie es dazu kam, dass es Menschen nur noch auf den Galapagos-Inseln gibt, und warum sie mit ihren Flossen und kleinen Köpfen und ihrem pelzartigem Fell dem Prinzip des Überlebens dienlicher sind als Anno dazumal.

„Die Sache war nämlich so“: Im Zeitalter der „großen Gehirne“ lebten die Menschen in einer Gemeinschaft namens Zivilisation, deren Zusammenhalt sich vor allem auf Geld gründete. Als dann dieses Geldsystem zusammenbrach, zerfiel auch die Zivilisation. Fast gleichzeitig machte ein neuartiges Bakterium alle Frauen unfruchtbar, womit die Geschichte eigentlich zu Ende wäre, wenn da nicht …

… eine Kreuzfahrt hätte stattfinden sollen. Ausgangspunkt war Guayaquil in Ecuador, Ziel sollten die Galapagos-Inseln sein, und die Teilnehmerliste umfasste von Jackie Onassis bis Mick Jagger alles, was Rang und Namen hatte. Stattdessen fanden sich einige eher unbedeutende Menschen ein: Die Witwe Mary Hepburn, eine schwangere Japanerin namens Hisako Hiroguchi, die erblindete Selena MacIntosh sowie sechs kleine Kank-bonos-Mädchen, die letzten Überlebenden ihres Stammes.

Diese neun Frauen befanden sich am Vorabend des geplanten Ausflugs im Hotel El Dorado in Guayaquil und waren die einzigen Gäste. Alle anderen waren wegen der kritischen Weltlage gar nicht nach Ecuador gekommen, und die Kreuzfahrt der BAHIA DE DARWIN war eigentlich schon abgesagt. Aber als die peruanische Luftwaffe Ecuador angriff, konnten die Frauen den Repräsentations-Kapitän der BAHIA DE DARWIN Adolf von Kleist dazu überreden, auch ohne Ausrüstung und Mannschaft auszulaufen. So trieben sie fünf Tage im Stillen Ozean herum, bis sie schließlich durch einen glücklichen Zufall vor Santa Rosalia strandeten.

Geschützt vor dem Bakterium, von dem sie nichts wussten, vergessen von einer Menschheit, die Wichtigeres zu tun hatte, als neun verschwundene Frauen zu suchen, gründete Kapitän von Kleist hier das neue Menschengeschlecht. Von ihm und der kleinen Akiko – der leicht mutierten Tochter von Hisako – stammen alle heutigen Menschen ab.

Diese Geschichte der heutigen Menschheit ist geschrieben mit einem liebenswert-heiteren Zynismus. Vonnegut erzählt in einer fahrig wirkenden Art, die es ihm erlaubt, in kurzen Bemerkungen die Lebensgeschichten der Haupt- und Nebenpersonen ebenso einfließen zu lassen wie Zitate aus Literatur und Geschichte.

Wenn ihr noch Hände hättet, ein Buch zu halten, und ein „großes Gehirn“, es zu lesen, würde ich euch auffordern: Zugreifen! Lesen!

Horst Illmer

  • Kurt Vonnegut
    GALAPAGOS. Roman.
    Übersetzt von Lutz-W. Wolff
    (Galapagos / 1985)
    München, Heyne, 2024, 336 S.
    ISBN 978-3-453-32265-3 / 17,00 Euro
    Klappenbroschur

Die Sache war nämlich so …
Vor 1 Million Jahre erschien der neueste Roman von Kurt Vonnegut. Er beschrieb darin das Leben der heutigen Menschheit und wie das damals, im Jahre des Herrn 1986, alles anfing. Genau genommen begann alles natürlich noch viel früher, aber das soll uns hier und heute nicht stören,

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Hanna-Linn Hava, eine unerwartete Premiere und das Jubiläum des Kulibri

von am 25. Oktober 2024 noch kein Kommentar

Ja, der vergangene Freitag aben war einer dieser ganz besonderen Tage. Die Lesung von Hanna-Linn Hava war nicht nur einfach schön und gut, sondern sensationell. Freudige Überraschungen, eine wunderbare Auswahl an Lesestellen, ein gelüftetes Geheimnis und eine Geburtstagsfeier. Kul-ja! Publishing, der Verlag mit dem Kulibri als Wappentier, hat seinen 5. Geburtstag auf der Lesung gefeiert. Die ganze Veranstaltung war bewegend und ein Fest für Büchermenschen und Literaturliebhaber. Großartig.

Aber auch für diejenigen, die den Leseabend verpasst haben, gibt es ein kleines und ein großes Trostpflaster. Als Pflasterchen könnt ihr im heutigen Podcast Hanna-Linn bei einem kleinen Interview hören und für die größeren Verletzungen gibt es noch einige signierte Exemplare der BEIDEN neuen Bücher von Hanna-Linn im Laden.

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Ja, der vergangene Freitag aben war einer dieser ganz besonderen Tage. Die Lesung von Hanna-Linn Hava war nicht nur einfach schön und gut, sondern sensationell. Freudige Überraschungen, eine wunderbare Auswahl an Lesestellen, ein gelüftetes Geheimnis und eine Geburtstagsfeier. Kul-ja! Publishing, der Verlag mit dem Kulibri als Wappentier, hat seinen 5. Geburtstag auf der Lesung gefeiert. Die ganze Veranstaltung war bewegend und ein Fest für Büchermenschen und Literaturliebhaber. Großartig.

Aber auch für diejenigen, die den Leseabend verpasst haben,

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Rockstars und Comics

von am 23. Oktober 2024 3 Kommentare

Was ist es, das Rockstars an Comics anzieht? Und warum gibt es nicht sehr viel mehr Beispiele dafür? Diese beiden Fragen werden wir hier nicht beantworten können, aber es ist ein nettes Gedankenspiel.

Das Zusammenspiel von Rockmusikern und Comicheften geht bis in die 70er zurück. Wenig überraschend standen dabei die Band Kiss und Schockrock-Altmeister Alice Cooper im Mittelpunkt. Aufgrund des Horror-Make-Ups beider Acts wohl wenig verwunderlich. Während Cooper nur eine Ausgabe gewidmet wurde, die wohl das Album „From the Inside“ verarbeitet („Marvel Premiere“ 50), haben es Kiss immerhin auf ganze vier Auftritte geschafft (je zweimal in „Howard the Duck“ und „Marvel Comics Super Special“). Im Zimmer des X-Men-Mitglieds Kitty Pryde war außerdem gelegentlich ein Poster der Band zu sehen („Uncanny X-Men“ 129). In den 90ern sind sowohl Alice Cooper als auch Kiss ins Reich der bebilderten Geschichten zurückgekehrt. Marvel brachte eine dreiteilige Miniserie zum Album „The Last Temptation“ (Gaiman, Zulli)heraus, in der die Geschichte der Scheibe ausführlicher erzählt wurde. Auch Kiss erhielten eine weitere Ausgabe beim Branchenprimus, bevor Image die Serie „Kiss: Psycho Circus“ (auf Deutsch bei Infinity) auf den Markt warf. Benannt nach dem vermeintlichen Reunion-Album der ursprünglichen Besetzung, in der die Band als eine Gruppe Zirkusartisten auftritt, die gleichzeitig als Wirte für ihre Alter Egos fungieren , hier so etwas wie kosmische Wesen wie z. B. Marvels Living Tribunal, Eternity etc. Vor gar nicht so langer Zeit gab es von der britischen Rockband The Who die „Who’s Next/Lifehouse Super Deluxe“-Box, der ebenfalls ein Comic beigelegt war, in dem Pete Townshend endlich seine „Lifehouse“-Story erzählen konnte, bei der ihm in den frühen 70ern keiner folgen konnte, woran das Projekt letztlich gescheitert ist. Die Alternative war dann aber trotzdem das beste Album der Band. So kann es kommen. Was „Lifehouse“ angeht sei nur so viel gesagt, dass Townshend damit viel vorweggenommen hätte, was die Welt später in Williams Gibson „Neuromancer“ lesen oder in den „Matrix“-Filmen sehen konnte.

Ganz aktuell erscheint eine Miniserie zum neuesten Soloalbum von Iron-Maiden-Frontman Bruce Dickinson, „The Mandrake Project“. Und auch dessen Weggefährten von Judas Priest haben einem ihrer beliebtesten Alben das „Comic Treatment“ spendiert:

Beim relativ jungen Schweizer Verlag Skinless Crow ist dieser Tage eine Adaption des 1982 erschienenen Albums „Screaming for Vengeance“ erschienen. Rantz A. Hoseley, Neil Kleid (Autoren) und Christopher Mitten (Zeichnungen) beziehen sich aber nur in Ansätzen auf die Texte des Albums. Dystopie? Ja, das passt. Damit hören die direkten Bezüge aber schon auf. Erzählt wird die Geschichte einer Erde nach einer nicht näher bestimmten Katastrophe. Die Überlebenden haben sich auf fünf Ringwelten zurückgezogen, die jeweils von Blutsteinen (Song: „Bloodstone“) am Leben erhalten werden. Die BewohnerInnen dieser Ringwelten leben in einem Kastensystem, mit der theoretischen Möglichkeit aufzusteigen. Chaen, ein Ingenieur aus der Unterstadt der Station Calyx, ergründet das Geheimnis dieser vermeintlich mystischen Blutsteine. Mit den besten Intentionen, frei von Ambition, präsentiert er seine Ergebnisse und rettet dabei eine Menge Menschenleben. Den Führern (die wiederum den geheimnisvollen Fünf unterstehen), passt dies natürlich nicht und Chaen muss die Konsequenzen tragen. Dabei lernt er neue Freunde kennen und muss sich entscheiden, ob er dieses neue Leben akzeptiert, oder ob er dem Ruf der Vergeltung folgt.

Abgesehen davon, dass einige Motive aufgegriffen werden und es auch die eine oder andere Anspielung auf Songs bzw. Alben gibt, hat das mit der Platte der Heavy-Metal-Ikonen natürlich nicht viel zu tun. Vielmehr liegt hier eine gelungene Geschichte in einem SF-Umfeld vor, die sich der Frage annimmt, ob Rache letzten Endes nicht immer sinnlos ist.

Was ist es, das Rockstars an Comics anzieht? Und warum gibt es nicht sehr viel mehr Beispiele dafür? Diese beiden Fragen werden wir hier nicht beantworten können, aber es ist ein nettes Gedankenspiel.

Das Zusammenspiel von Rockmusikern und Comicheften geht bis in die 70er zurück. Wenig überraschend standen dabei die Band Kiss und Schockrock-Altmeister Alice Cooper im Mittelpunkt. Aufgrund des Horror-Make-Ups beider Acts wohl wenig verwunderlich. Während Cooper nur eine Ausgabe gewidmet wurde, die wohl das Album „From the Inside“ verarbeitet („Marvel Premiere“ 50),

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Savage Dragon Magazin (Zauberstern Comics)

von am 21. Oktober 2024 1 Kommentar

  • Autor & Zeichner: Erik Larsen
    100-132 Seiten, deutsch
    DinA 4 Magazin (9,95 €)

Verglichen mit aktuellen Superhelden Comics mag Savage Dragon etwas aus der Zeit gefallen sein, aber alle Fans von Superhelden Comics aus den 1990ern sind hier mehr als gut aufgehoben! Denn endlich gibt es den Savage Dragon von Erik Larsen erstmals auf Deutsch! Über 100 Seiten, gedruckt auf 90er Jahr typisches Recyclingpapier, für nicht Mal 10 Euro sind fast unschlagbar und verleihen dem Ganzen eine spürbares Retro-Feeling beim Lesen.

Das großformatige Magazin des kleinen, sympathischen Verlags Zauberstern Comics platzt gerade zu vor Muskelmasse, cybernetischen Implantaten, gigantischen Knarren, unproportional langen Beinen, skurrilen Schurken und markigen Dialogen! Ich selbst, typisches Nerd-Kind der 90er, bin mega begeistert und freue mich jetzt schon auf die neue Ausgabe des Magazins, welche zweitmonatig erscheinen. Ich hoffe inständig dass sich Zauberstern für eine lange Zeit am deutschen Comichimmel tummeln wird, damit wir in den Genuss des ganzen Werkes von Erik Larsen kommen.

Zu den Hintergründen sei erwähnt dass die Serie in den Staaten bereits seit 1992 läuft und mehrere hundert Ausgaben veröffentlicht wurden. Zauberstern beginnt sein ambitioniertes Vorhaben einer vollständigen, lückenlosen Savage Dragon Veröffentlichung (für die ich alle Daumen drücke!) in Ausgabe 1 mit der ersten Mini-Serie des grünen Drachen. Ab der Nummer 2 beginnt dann die, in den USA monatlich erscheinende, On-Going Series. Larsen selbst war zusammen mit McFarlane, Liefield, Silvestri und einigen anderen Mitgründer des „berüchtigten“ Verlags „Image Comics“. Mir ist es nach wie vor ein absolutes Rätsel warum sich nicht nur Infinity Comics sondern auch Splitter und der Dino Verlag gegen eine Veröffentlichung in der 90ern entschieden haben, denn die meisten anderen Image-Heros (Spawn, Witchblade, The Darkness, The Tenth, WildC.A.T.S., Cyberforce….) fanden ja auch in den deutschen Landen zahlreiche Leser und langjährige Fans.

Ich kann nur jedem Fan von knallharter Superhelden-Kost und typischen 90er Flair raten dem Savage Dragon eine Chance zu geben! Und ganz ehrlich….wo bekommt ihr bis zu 132 für unter 10 Euro? Mehr Comic für dieses Geld ist fast unmöglich 😉

Tschau, cowabunga! euer Dom

 

PS: In Augabe 1 gibt es einen kleinen Auftritt der Teenage Mutant Ninja Turtles! … Damals…als man noch bestrebt war bei Image ein einziges, in sich funktionierendes, Superhelden-Universum zu schaffen. Spoiler Alarm: Es hat nicht geklappt! XD

 

PPS: Nichts desto trotz lohnt sich Savage Dragon! Kommt vorbei und holt ihn euch!

  • Autor & Zeichner: Erik Larsen
    100-132 Seiten, deutsch
    DinA 4 Magazin (9,95 €)

Verglichen mit aktuellen Superhelden Comics mag Savage Dragon etwas aus der Zeit gefallen sein, aber alle Fans von Superhelden Comics aus den 1990ern sind hier mehr als gut aufgehoben! Denn endlich gibt es den Savage Dragon von Erik Larsen erstmals auf Deutsch! Über 100 Seiten, gedruckt auf 90er Jahr typisches Recyclingpapier, für nicht Mal 10 Euro sind fast unschlagbar und verleihen dem Ganzen eine spürbares Retro-Feeling beim Lesen.

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Burns kleines GeBlauder 26 …mit Oli L

von am 18. Oktober 2024 3 Kommentare

Die 26. Folge von Burns GeBlauder. Diesmal mit Oli L. Und Oli spricht eigentlich nicht über seine Lieblings-Titel, sondern vielmehr über Autoren und Künstler. Sehr fundiert, sehr reflektiert – von tiefer Kenntnis zeugend. Sicher nichts für alle, dafür ein Fest für Comicfans, die gerne etwas dazulernen. Und, wie soll ich sagen, da haben sich die zwei Richtigen getroffen…

Oli Ls Favoriten: den ganzen Beitrag lesen…

Die 26. Folge von Burns GeBlauder. Diesmal mit Oli L. Und Oli spricht eigentlich nicht über seine Lieblings-Titel, sondern vielmehr über Autoren und Künstler. Sehr fundiert, sehr reflektiert – von tiefer Kenntnis zeugend. Sicher nichts für alle, dafür ein Fest für Comicfans, die gerne etwas dazulernen. Und, wie soll ich sagen, da haben sich die zwei Richtigen getroffen…

Oli Ls Favoriten:

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Die Abschaffung des Todes

von am 16. Oktober 2024 noch kein Kommentar

  • Andreas Eschbach
    DIE ABSCHAFFUNG DES TODES. Thriller.
    Köln, Lübbe, 2024, 655 S.
    ISBN 978-3-7577-0051-5 / 26,00 Euro
    Hardcover

Es wird Herbst und der neueste Thriller von Andreas Eschbach erscheint – und auch nach fast dreißig Jahren, die seit seinem ersten Buch vergangen sind, und den gut vierzig Romanen, die dem Erstling folgten, kribbelt es mich in den Fingern und es erfasst mich eine gewisse Vorfreude auf die Lektüre.

Diesmal, im September 2024, geht es um DIE ABSCHAFFUNG DES TODES, also um die Unsterblichkeit für alle! Was für ein Thema, in Zeiten von Überbevölkerung und weltweiten Klimaproblemen. Doch gemach, Eschbach wäre nicht der Erfolgsautor, der er ist, wenn sich der Inhalt seines Romans so unterkomplex darbieten würde.

Also von vorn. Zuerst einmal lernen wir James Henry Windover kennen, den Herausgeber von The Windover View. Diese wohl exklusivste Zeitung der Welt hat nur ein paar dutzend Abonnenten, die allerdings bereit sind, für die Informationen, die The Windover View liefert, eine Million Euro pro Jahr zu zahlen! Dafür bekommen sie Fakten, Fakten und nochmals Fakten. Keine Meinung, keine manipulativen Fake-News, keine Handlungsempfehlungen – nur die harten, belastbaren Zahlen und Daten. Und nein, niemand kann diese Zeitung einfach so abonnieren. Dazu bedarf es der Zustimmung der anderen Leser – denn es handelt sich letztlich um „Herrschaftswissen“, also darum, als Leser oder Leserin der restlichen Welt immer einen Schritt voraus zu sein.

Allerdings gibt es auch in diesem erlauchten Kreis Hierarchien und Abstufungen. Wenn zum Beispiel die britische Multimilliardärin Anahit Kevorkian anruft, dann lässt Windover alles stehen und liegen und reist zu ihr nach London. Denn Kevorkian ist die Initiatorin und Geldgeberin hinter The Windover View. Und diesmal hat sie einen ganz besonderen Auftrag für ihren Schützling: Windover soll in die USA fliegen und sie bei einem ebenso exklusiven wie geheimnisvollen Event vertreten, zu dem sie und einige wenige andere Finanzgrößen eingeladen wurden.
Wiederwillig aber folgsam begibt sich Windover also zu diesem Geheimtreffen der Superreichen – und was er dort erfährt, ist geeignet, die Weltordnung über den Haufen zu werfen. Es geht um nichts weniger als darum, den Tod zu besiegen …

So, an dieser Stelle müsste meine Besprechung eigentlich enden, denn jedes weitere Wort wäre ein unfairer Spoiler, der das Vergnügen, selbst herauszufinden wie Eschbach aus diesem Schlamassel rauskommt, zunichtemachen würde.

Andererseits klingt das oben gesagte einfach allzu sehr nach „Routine“ und „Vorhersehbar“, was, nach einer so langen Erfolgsstrecke wie bei Eschbach, eine durchaus reale Gefahr auch für den besten Schriftsteller ist. Aber ich denke, dass sich Eschbach dieser Problematik bewusst war und deshalb rechtzeitig gegensteuerte. Gerade als wir Leser*innen denken, jetzt sei klar, wie die Sache weiterläuft, bringt ein verschwundener Schriftsteller das ganze Erzählgefüge zum Wanken. Alles bisher als sicher angesehene Wissen wird durch eine neue Information hinterfragbar, alle Protagonisten müssen neu bewertet werden – und die immer größer werdende Spannung steigert sich bis fast zur letzten Seite und lässt uns kaum Zeit zum Atemholen.

Eine der ganz wenigen Schwächen von Andreas Eschbach war, gerade bei seinen Thrillern (weniger bei seinen Science-Fiction-Romanen), immer die Tatsache, dass er keine (mich) zufriedenstellenden Enden hinbekam. Auch darüber hat sich Eschbach wohl einige Gedanken gemacht – und seine „mehrstufige“ Lösung hat dann doch positiv überrascht.

Wie erhofft liefert Eschbach mit DIE ABSCHAFFUNG DES TODES also einen überaus lesbaren Thriller ab, diesmal inklusive einiger tiefer Blicke „hinter die Kulissen“ des Schreibens. Der Herbst ist gerettet.

Horst Illmer

  • Andreas Eschbach
    DIE ABSCHAFFUNG DES TODES. Thriller.
    Köln, Lübbe, 2024, 655 S.
    ISBN 978-3-7577-0051-5 / 26,00 Euro
    Hardcover

Es wird Herbst und der neueste Thriller von Andreas Eschbach erscheint – und auch nach fast dreißig Jahren, die seit seinem ersten Buch vergangen sind, und den gut vierzig Romanen, die dem Erstling folgten, kribbelt es mich in den Fingern und es erfasst mich eine gewisse Vorfreude auf die Lektüre.

Diesmal,

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Galerie der Künste

von am 14. Oktober 2024 noch kein Kommentar

  • Spielmechanik: Mitch Wallace
    Illustration: u.a. Giacomo Vichi, Sofia Rossi
    Galerie der Künste
    Brettspiel für 2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren Dauer 30-60 Minuten
    Hutter Trade GmbH, 2024
    EAN 4260071883674 / 45 Euro

Ich bin immer schnell Feuer und Flamme, wenn zwischen den ganzen Standardboxen für Brettspiele auch mal ein kleiner Ausreißer der Kreativität oder der Benutzerfreundlichkeit dabei ist. Das Auge isst ja bekanntermaßen mit. Wenn beides aufeinander trifft ist das schon eine wahre Freude. Und wenn dann auch noch die Spielemechanik gefällt…

So geschehen mit "Galerie der Künste". Angefangen von den Cut-outs im Deckel, die den Galerieflair unterstreichen und das in "Samt" ausgeschlagene Inlay für die Aufbewahrung der etlichen Bilder, bis hin zu den haptischen und optischen Veredelungen der Spielertableaus. Das Spiel präsentiert sich in schicker und durchdachter Aufmachung.

Weiter mit dem Spielprinzip: "Galerie der Künste" hat zwar keine brandneuen Mechaniken, aber die Ausführung eines prinzipiell simplen Legespiels ist rund und taktisch ansprechend umgesetzt. Die Idee als Spieler seine eigene Bildergalerie zu gestalten regt sehr die ästhetische und kreative Ader an. Dazu kommt noch die liebevolle Verballhornung bekannter Kunstwerke. Natürlich wird etwas mehr verlangt, als einfach nur nach Gutdünken Gemälde an die Wand zu hängen. Da muss schon auch darauf geachtet werden, dass Rahmenstile aufeinander abgestimmt werden. Landschaften, Portraits, Stadt- und Stilleben wollen in anregender Durchmischung angeordnet werden. Und selbstverständlich sollten nur die begehrtesten Kunstwerke auf Augenhöhe in eurer Sammlung glänzen. Trends sind fluktuativ, aber lassen sich natürlich auch beeinflussen. Sorgt dafür, dass das Museum die Art von Kunst ausstellt und fördert, die ihr in eurer Galerie präsentiert. Aber ihr seid nicht allein auf den Auktionen. Wählt mit Bedacht das nächste Konvolut und bietet mit Sinn und Verstand, um die wertvollste Sammlung zu ersteigern.

  • Spielmechanik: Mitch Wallace
    Illustration: u.a. Giacomo Vichi, Sofia Rossi
    Galerie der Künste
    Brettspiel für 2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren Dauer 30-60 Minuten
    Hutter Trade GmbH, 2024
    EAN 4260071883674 / 45 Euro

Ich bin immer schnell Feuer und Flamme, wenn zwischen den ganzen Standardboxen für Brettspiele auch mal ein kleiner Ausreißer der Kreativität oder der Benutzerfreundlichkeit dabei ist. Das Auge isst ja bekanntermaßen mit. Wenn beides aufeinander trifft ist das schon eine wahre Freude.

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Burns kleines GeBlauder 25 …mit Pete

von am 11. Oktober 2024 5 Kommentare

Die 25. Folge von Burns GeBlauder. Diesmal mit Pete.

Bei Romanen ist seine Meinung festbetoniert und eben keine Meinung, sondern eine objektive Wahrheit. Die ich, wenn auch aus komplett anderen Gesichtspunkten trotzdem recht deckungsgleich übernehme.

Bei den Comics ist die Sache dann schon schwammiger und damit sicher auch situativer. Trotzdem gibt es auch hier eindeutige Parallelen. Diesmal mit Bernie.

Hier sind Petes Lieblingswerke: den ganzen Beitrag lesen…

Die 25. Folge von Burns GeBlauder. Diesmal mit Pete.

Bei Romanen ist seine Meinung festbetoniert und eben keine Meinung, sondern eine objektive Wahrheit. Die ich, wenn auch aus komplett anderen Gesichtspunkten trotzdem recht deckungsgleich übernehme.

Bei den Comics ist die Sache dann schon schwammiger und damit sicher auch situativer. Trotzdem gibt es auch hier eindeutige Parallelen. Diesmal mit Bernie.

Hier sind Petes Lieblingswerke:

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Pixies

von am 9. Oktober 2024 noch kein Kommentar

  • Spielmechanik: Johannes Goupy
    Illustration: Sylvain Trabut
    Pixies
    Kartenspiel für 2 bis 5 Spieler ab 8 Jahren Dauer ca 15 -30 Minuten
    Pegasus, 2024, 70 Karten plus Anleitung
    EAN 4250231740510 / 12,99 Euro

Ich habe mich bei dem Spiel sofort an die Collagen von Patrick Woodroffe erinnert gefühlt. Sylvain Trabut ist für diese wundervollen Fotografien der aus Fundstücken konstruierten Wesen und Szenarien verantwortlich. Wenn ihr die Optik des Spiels mögt, besucht unbedingt auch seine Seite oder sucht ihn auf Instagram. Ich liebe das, was er als Basis dieses Spiels geschaffen hat. Ohne jetzt den Autor Johannes Goupe in den Schatten stellen zu müssen. Denn auch die Mechanismen sind sehr gut ausgewogen und stimmig. Aber das Leben bekommt dieses winzige, in jede Tasche passende Kartenspielchen durch die einzigartige Optik.

Im Spiel müssen die Kontrahenten Karten in ihrer persönlichen Auslage unterbringen. Die Auswahl der Karten wird reihum gewählt und platziert. Dabei hat jede Karte nicht nur einen entsprechenden Punkt im 3×3 Raster der Auslage, sondern auch unterschiedliche Werte und Synergien mit benachbarten Karten. Jeder Slot kann maximal zwei Karten fassen. Einen "Waldboden" als Basis und die zu wertende Karte. Wenn die zweite Karte mit der selben Zuordnung gewählt wird, hat man noch die Wahl. Die ursprüngliche Karte in die Wertung, oder die frisch gezogene. Ist man dann aber gezwungen, eine weitere Karte mit dieser Platzierung zu wählen, MUSS diese als verdeckter "Waldboden" ausgelegt werden. Und so schließen sich die 9 Felder immer schneller.

Das Spiel ist um, wenn der erste Spieler alle neun Felder belegt hat. Dann folgt die Wertung. Es gibt Punkte für Karten, die auf Waldboden liegen. Jeweils in der Höhe ihrer Platzierung. Also 1 bis 9 Punkte. Es gibt Karten mit Minuspunkten und Karten mit Pluspunkten. Und es gibt noch spezielle Wertungen für zusammenhängende Flächen passender Pixies.

Schnell gezählt, ganz schön überraschend und ziemlich taktisch. Natürlich gibt es einen gewissen Zufallsfaktor durch die jeweilige Auslage, und die ursprünglich eingeschlagene Taktik. Aber das Spiel macht einfach Spaß. Ich glaube ein Teil des Suchtfaktors kommt einfach durch die wunderschönen Fotos der aus Fundstücken gebastelten Pixies.

Bleibt noch zu erwähnen, dass das Spiel mit einer winzigen Sonderregel sehr gut als Duellspiel für 2 Personen funktioniert. Und gerade da habe ich deutlich öfter verloren, als gewonnen. Und trotzdem liebe ich Pixies.

  • Spielmechanik: Johannes Goupy
    Illustration: Sylvain Trabut
    Pixies
    Kartenspiel für 2 bis 5 Spieler ab 8 Jahren Dauer ca 15 -30 Minuten
    Pegasus, 2024, 70 Karten plus Anleitung
    EAN 4250231740510 / 12,99 Euro

Ich habe mich bei dem Spiel sofort an die Collagen von Patrick Woodroffe erinnert gefühlt. Sylvain Trabut ist für diese wundervollen Fotografien der aus Fundstücken konstruierten Wesen und Szenarien verantwortlich. Wenn ihr die Optik des Spiels mögt,

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Schecks Bestsellerbibel

von am 7. Oktober 2024 noch kein Kommentar

  • Denis Scheck
    SCHECKS BESTSELLERBIBEL.
    Schätze und Schund aus 20 Jahren.
    Mit 21 Schwarz-Weiß-Illustrationen von Torben Kuhlmann
    München, Piper, 2024, 430 S.
    ISBN 978-3-492-07294-6, 28,00 Euro
    Hardcover

Unser liebster TV-Literaturkritiker, der schwäbelnde Kölner Denis Scheck, hat sich intensive Gedanken darüber gemacht, welche Bücher ihn in den letzten zwanzig Jahren so richtig beeindruckt, beziehungsweise so richtig geärgert haben.

Daraus entstand SCHECKS BESTSELLERBIBEL, sein neuestes soeben bei Piper erschienenes Buch, in dem Scheck auf 430 Seiten über literarische „Schätze und Schund aus 20 Jahren“ schreibt. Bereichert werden seine klugen Gedanken zum allgemeinen Bestseller-Kult und die launigen Jahresrückblicke durch 21 Schwarz-Weiß-Bilder von Torben Kuhlmann, der auch den Einband und die Vorsatzpapiere gestaltete.

Ausgestattet mit Lesebändchen und einem Register, gedruckt in Schwarz und Orange auf Fingerschmeichelpapier, das fadengeheftet in einem ansprechenden Halbleineneinband eingehängt ist, stellt SCHECKS BESTSELLERBIBEL weit mehr dar, als nur die Verschriftlichung seiner mehr als 200 DRUCKFRISCH-Sendungen: Hier fordert und fördert ein Büchermensch gleichermaßen sein Lieblingsmedium wie seine mit-lesenden Zeitgenossinnen und Zeitgenossen.

Wenn Denis Scheck im Dezember 2024 seinen 60. Geburtstag feiert, ist auch Weihnachten nicht mehr weit: Wer schlau ist, hat dann bereits (mindestens) ein Geschenk schon parat liegen.

Horst Illmer

  • Denis Scheck
    SCHECKS BESTSELLERBIBEL.
    Schätze und Schund aus 20 Jahren.
    Mit 21 Schwarz-Weiß-Illustrationen von Torben Kuhlmann
    München, Piper, 2024, 430 S.
    ISBN 978-3-492-07294-6, 28,00 Euro
    Hardcover

Unser liebster TV-Literaturkritiker, der schwäbelnde Kölner Denis Scheck, hat sich intensive Gedanken darüber gemacht, welche Bücher ihn in den letzten zwanzig Jahren so richtig beeindruckt, beziehungsweise so richtig geärgert haben.

Daraus entstand SCHECKS BESTSELLERBIBEL, sein neuestes soeben bei Piper erschienenes Buch,

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Burns kleines GeBlauder mit Kai

von am 4. Oktober 2024 noch kein Kommentar

Die 24. Folge von Burns GeBlauder. Heute ist der berühmte Asterix Sprechblasenbefüller Kai Fraass in der Blauderecke. Als Vertreter des Duos, das eigentlich ein Trio ist. Tja und eben als "bunter Hund" und… langjähriger Kunde.

Hier findet ihr Kais Lieblingswerke: den ganzen Beitrag lesen…

Die 24. Folge von Burns GeBlauder. Heute ist der berühmte Asterix Sprechblasenbefüller Kai Fraass in der Blauderecke. Als Vertreter des Duos, das eigentlich ein Trio ist. Tja und eben als "bunter Hund" und… langjähriger Kunde.

Hier findet ihr Kais Lieblingswerke:

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Hanna-Linn Hava doch in der Valentin-Becker-Straße!

von am 2. Oktober 2024 noch kein Kommentar

Trotz dieser widrigen Umstände freuen wir uns alle sehr auf diesen "WILD"en Abend mit Hanna-Linn. Vielleicht hat es ja so sein sollen, dass die Lesung fast zehn Jahre nach ihrem ersten Besuch in Würzburg wieder in der Valentin-Becker-Straße 2 stattfindet. Meine freudige Rezi zu ihrem aktuellen Buch kennt ihr bereits und könnt euch also wahrscheinlich auch meine Vorfreude auf diesen Abend an zwei Fingern abzählen.

Wir freuen uns auf Hanna-Linn und natürlich auf euch…

Trotz dieser widrigen Umstände freuen wir uns alle sehr auf diesen "WILD"en Abend mit Hanna-Linn. Vielleicht hat es ja so sein sollen, dass die Lesung fast zehn Jahre nach ihrem ersten Besuch in Würzburg wieder in der Valentin-Becker-Straße 2 stattfindet. Meine freudige Rezi zu ihrem aktuellen Buch kennt ihr bereits und könnt euch also wahrscheinlich auch meine Vorfreude auf diesen Abend an zwei Fingern abzählen.

Wir freuen uns auf Hanna-Linn und natürlich auf euch…

Slide

von am 30. September 2024 noch kein Kommentar

  • Spielmechanik: Claude Clément
    Illustration: Joey
    Slide
    Kartenspiel für 2 bis 6 Spieler ab 7 Jahren Dauer ca 15 Minuten
    Strohmann Games, 2024, 100 Karten plus Slide-Marker plus Anleitung
    EAN 4262412340082 / 15 Euro

Ich weiß zur Zeit hagelt es nur so Kartenlegespiele, aber wir würden nicht über sie schreiben, wenn sie nicht alle ihre Daseinsberechtigung hätten. So eben auch das frisch in die AHSW gewählte Slide. Schon die Verpackung mit dem Schubkastenprinzip und der Zugschlaufe repräsentieren das Spielprinzip von Slide. Dazu ein paar haptische und optische Veredlungen und schon hat man einen kleinen Hingucker.

In diesem simplen aber durchaus herausfordernden Kartenspiel wird für jeden Spielenden ein verdecktes Raster aus 4×4 Karten ausgelegt. Ziel des Spieles ist es, nachdem alle Karten aufgedeckt wurden, die niedrigste Summe in seinem Raster zu haben. Wie das funktioniert? Jede Runde wählt jeder Spielende eine Karte aus dem eigenen Raster. Diese Karten werden aufgedeckt und bilden die Auslage der Runde. Nun darf reihum beginnend mit dem Spielenden, der den Slide-Marker besitzt eine dieser Karten gewählt und wieder in das Raster eingefügt werden. Dazu darf man die entstandene Lücke nur indirekt auffüllen, indem man orthogonal die verbliebenen Karten aufrückt. So kommt jede gewählte Karte nur über den Rand in das eigene Raster. Warum das wichtig ist? Ihr versucht so gut es geht gleiche Zahlenwerte benachbart zu legen, da am Ende des Spiels alle Karten, die mindestens einen gleichen Nachbarn haben aus der Wertung entfernt werden.

So erinnert Slide sehr an die Schieberätsel meiner Kindheit mit einer Prise Tetris. Trotz bereits bekannter Spielprinzipien mal wieder ein neuer Cocktail der nach mehr schmeckt.

  • Spielmechanik: Claude Clément
    Illustration: Joey
    Slide
    Kartenspiel für 2 bis 6 Spieler ab 7 Jahren Dauer ca 15 Minuten
    Strohmann Games, 2024, 100 Karten plus Slide-Marker plus Anleitung
    EAN 4262412340082 / 15 Euro

Ich weiß zur Zeit hagelt es nur so Kartenlegespiele, aber wir würden nicht über sie schreiben, wenn sie nicht alle ihre Daseinsberechtigung hätten. So eben auch das frisch in die AHSW gewählte Slide. Schon die Verpackung mit dem Schubkastenprinzip und der Zugschlaufe repräsentieren das Spielprinzip von Slide.

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Burns kleines GeBlauder mit Simon-Philipp

von am 27. September 2024 3 Kommentare

Die 23. Folge von Burns GeBlauder. Gast ist Simon-Philipp Vogel, den ihr bereits kennen solltet. Diesmal geht es nicht um "sein Leben als Liedermacher", sondern um "sein Leben mit Büchern" und unserem Laden.

Hier sind Simon-Philipps Lieblingsbücher: den ganzen Beitrag lesen…

Die 23. Folge von Burns GeBlauder. Gast ist Simon-Philipp Vogel, den ihr bereits kennen solltet. Diesmal geht es nicht um "sein Leben als Liedermacher", sondern um "sein Leben mit Büchern" und unserem Laden.

Hier sind Simon-Philipps Lieblingsbücher:

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Frank Frazettas Death Dealer als Comic!

von am 25. September 2024 noch kein Kommentar

  • Death Dealer Band 1 (Cross Cult)
    Autor: Iverson, Mitch
    Zeichner: Martino, Stefano
    160 Seiten, deutsch
    Hardcover (25,00 €)

Vermutlich kennen die meisten von euch das "Death Dealer" Gemälde, welches Fantasy Altmeister Frank Frazetta 1973 erschaffen hat. Das ausdrucksstarke Bild, welches selbstredend auch diesen Band ziert, erzeugt beim Betrachten, meines Erachtens nach, eine düstere Epik … man kann förmlich den Klang der Axt, die Schreie der Raben und das Hufgetrommel seines Pfedes hören. Dies versuchen der Autor Mitch Iverson und Zeichner Stefano Martino (bekannt aus "Orks & Goblins", "Stanger Things" und "Die Opalwälder") nun in einen Comic zu packen… was den beiden soweit auch ganz gut gelungen ist. Die Zeichnungen von Martino, der in der graphischen Fantasy ja ohnehin bewandert ist, passen vortrefflich zur Thematik und übertragen den sinistren Vibe, den das Gemälde verströmt, wirklich sehr gut. Beim Colorjob hätte man, meiner Meinung nach, allerdings etwas mehr "Dreck" mit hinein bringen können.

Über das Format des Bandes (16×24 cm) kann man streiten, die Verarbeitung ist allerdings top und sieht hervorragend im Regal aus. Aber kommen wir nun lieber mal zu den Dingen die sich zwischen den beiden Buchdeckeln abspielen:

Vor diesem Band hatte ich noch keine Geschichte zu Frazettas Geschöpf gelesen, der Hardcover von Cross Cult war daher sozusagen meine erste Berührung mit der Geschichtenwelt des Death Dealers. Als alter Fan des allseits beliebten schwarzhaarigen Barbaren aus Cimmeria hat mich der Comic schnell in seinen Bann gezogen und wurde von mir am Stück verschlungen. Passend zu dem testosteron getränkten, von selbstzweifeln geplagten Titelhelden geizt der Comic nicht mit nackter Haut, beträchtlichen Mengen an Blut (welches hier im Vergleich zu einer beängstigen Anzahl von aktuellen Superhelden Comics durchaus passend eingesetzt wird) und einer brachialer Gewalt, welche Marvel’s Conan in den Comics auch gut gestanden hätten.

Storytechnisch und auch optisch hat das Ganze etwas von einer Mischung aus Moorecocks Elric und Howards Conan, denn unser Protagonist – der Barbar Kur – trägt einen verfluchten Helm den er nicht abnehmen kann. Natürlich ist der Helm von einer bösartigen Wesenheit besessen , die ihm nicht nur allerlei Destruktives einflüstert, sondern der es nach Blut giert…

Fans von Conan, Elric, Splitters Elfen (Orks & Goblins, Saga der Zwerge, Magier…) oder den Prinzessinnen aus dem Hause Endres sind hier genau richtig aufgehoben.

Tschau, valar morghulis, Euer Dom

  • Death Dealer Band 1 (Cross Cult)
    Autor: Iverson, Mitch
    Zeichner: Martino, Stefano
    160 Seiten, deutsch
    Hardcover (25,00 €)

Vermutlich kennen die meisten von euch das "Death Dealer" Gemälde, welches Fantasy Altmeister Frank Frazetta 1973 erschaffen hat. Das ausdrucksstarke Bild, welches selbstredend auch diesen Band ziert, erzeugt beim Betrachten, meines Erachtens nach, eine düstere Epik … man kann förmlich den Klang der Axt, die Schreie der Raben und das Hufgetrommel seines Pfedes hören.

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Die April-Toten

von am 23. September 2024 noch kein Kommentar

  • Alan Parks
    Die April-Toten
    Polar Verlag, Stuttgart 2024, 444 Seiten
    ISBN 978-3-91091806-1

Gute Neuigkeiten für alle, die Alan Parks’ erste drei Romane über den schottischen Polizisten Harry McCoy im Glasgow der 1970er-Jahre verschlungen haben: Der Polar Verlag fügt die Serie, weiterhin von Conny Lösch übersetzt, als Übernahme und Fortsetzung seinem herausragenden Krimi-Programm hinzu! Sehr schön, und sehr verdient. Wer die vorangegangenen Bücher nicht gelesen hat, oder nicht mehr antiquarisch beschafft kriegt, sollte definitiv den Quereinstieg mit dem vierten Band „Die April-Toten“ wagen. Die Krimis über die wilden Siebziger in Glasgow sind richtig, richtig gut, und ziemlich zugänglich.

Diesmal wird die raue, sozial ungleiche Stadt von Waterloo in Radio-Endlosschleife sowie fiesem Bomben-Terror heimgesucht – natürlich denkt man bei Letzterem gleich an die IRA und den brutalen Nordirlandkonflikt sozusagen um die Ecke. Doch Alan Parks packt noch einige andere Verdächtige, Motive und Elemente in seinen rasanten Roman, der gegen Ende obendrein wieder mühelos das „Hardcore“-Siegel verdient hätte, wenn es um hässliche Kriegsverbrechen geht. McCoys Magengeschwüre dürften vermutlich also schlimmer werden, zumal sein alter Gangster-Kumpel Cooper aus dem Knast entlassen wird und wie immer für noch mehr Unruhe und Unfrieden in McCoys zerrissener Welt sorgt …

Seit 2017 widmet sich der frühere Musikproduzent Alan Parks nun schon den Fällen von Harry McCoy in einem stimmungsvollen historischen Glasgow: Auf den ewigen Spuren von William McIlvanney und dessen Genre-prägendem schottischem Ermittler Laidlaw, wie Doug Johnstone in seinem Nachwort richtig feststellt – aber auch durchaus bereits in einem Atemzug mit dem modernen Meister Ian Rankin und dessen John Rebus zu nennen.

Christian Endres

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  • Alan Parks
    Die April-Toten
    Polar Verlag, Stuttgart 2024, 444 Seiten
    ISBN 978-3-91091806-1

Gute Neuigkeiten für alle, die Alan Parks’ erste drei Romane über den schottischen Polizisten Harry McCoy im Glasgow der 1970er-Jahre verschlungen haben: Der Polar Verlag fügt die Serie, weiterhin von Conny Lösch übersetzt, als Übernahme und Fortsetzung seinem herausragenden Krimi-Programm hinzu! Sehr schön, und sehr verdient. Wer die vorangegangenen Bücher nicht gelesen hat, oder nicht mehr antiquarisch beschafft kriegt,

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Burns kleines GeBlauder mit Burn V2

von am 20. September 2024 2 Kommentare

Die 22. Folge von Burns GeBlauder. Diesmal muss nix dringend online gehen und die Folge ist auch keine Notbesetzungsfolge, sondern Burn hat Gefallen gefunden, am eloquenten Gespräch mit Burn… Also, wie in Folge 2, Burn blaudert mit Burn. Aber eben in Version 2.0. Anders, ehrlicher und tiefer…

Aber zum Glück sind auch Bücher dabei und nicht nur philosophisches oder pseudointellektuelles Gelaber 😉
Nämlich die hier alle: den ganzen Beitrag lesen…

Die 22. Folge von Burns GeBlauder. Diesmal muss nix dringend online gehen und die Folge ist auch keine Notbesetzungsfolge, sondern Burn hat Gefallen gefunden, am eloquenten Gespräch mit Burn… Also, wie in Folge 2, Burn blaudert mit Burn. Aber eben in Version 2.0. Anders, ehrlicher und tiefer…

Aber zum Glück sind auch Bücher dabei und nicht nur philosophisches oder pseudointellektuelles Gelaber 😉
Nämlich die hier alle:

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Hanna-Linn Hava kommt wieder! (18.10. merkt euch das Datum vor)

von am 18. September 2024 noch kein Kommentar

Welch große Freude.

Hermkes Romanboutique & Buchhandlung Erlesen präsentieren:
Hanna-Linn Hava liest und signiert am 18.10.2024
in der AMV gegenüber vom Laden

Es ist fast zehn Jahre her, dass Hanna-Linn Hava zum ersten mal bei uns in Würzburg gastierte. Die Lesung im Januar 2015 mit anschließender Signierstunde zum 34. Geburtstag von Hermkes Romanboutique war ein voller Erfolg! Viele Autorinnen und Autoren, Zeichnerinnen und Zeichner haben wir nach Würzburg geholt. Darunter waren Berühmtheiten wie Wolfgang Hohlbein und Don Rosa. Natürlich habe ich an sehr viele dieser Künstler gute Erinnerungen. Aber es gibt ein paar Ausnahmen, deren Auftritt und Persönlichkeit das zu Erwartende bei Weitem übertroffen hat. Hanna-Linn war einer dieser Fälle. Viel wussten wir damals noch nicht von ihr. Aber ihr einzigartig sympatisches Auftreten und ihre gewinnende Ausstrahlung haben diese Lesung und den Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. "Schneewittchens Geister" war damals ihr erster Roman. Und, was soll ich sagen, wir waren nicht nur von ihr als Person hingerissen, auch der unkonventionell frische Schreibstil und die ganz besondere Erzählweise haben nicht nur uns, sondern auch unsere Kunden begeistert. Ihr Buch war nicht nur am Tag selbst ein Verkaufsschlager, sondern konnte sich zum absoluten Steadyseller entwickeln. Bis heute zählt "Schneewittchens Geister" zu unseren meistverkauften Büchern und… das Feedback war eigentlich stets euphorisch. Allein schon die wenigen Rückläufer ins Antiquariat haben gezeigt, dass ihr alle von diesem Buch begeistert wart und es einen festen Platz in euren Bücherregalen gefunden hat.

Zehn Jahre sind eine ganz schön lange Zeit. Gerade weil Hanna-Linn ihr Einkommen nicht als professionelle Autorin verdient, ist es umso erfreulicher, zu sehen, dass auch ihr zweites Buch "Lilys Engelskostüm hat kaputte Flügel" bei uns im Laden ein Erfolg war. Ganz anders, aber wieder eines dieser besonderen Bücher. Als jetzt im Sommer eine Anfrage des Verlages ihres neuen Werkes "Wild" für eine Lesung mit Signierstunde eingetrudelt ist, war unsere Freude sehr groß. Ein neues Buch. Wieder ganz anders und wieder ein ganz besonderes Buch. Ich habe das Buch jetzt gelesen. Und wieder bin ich geplättet. Hanna-Linn nimmt uns mit auf eine Reise in Gefielde zwischen Traum, Phantasie und Dunkelheit. Die Verknüpfung der einzelnen novellenhaften Geschichten ist derart kunstvoll, dass man das ganze Werk wie einen Traum erfährt. Erotisch fremd zwischen renaissancistischer Poesie und immanenter Popkultur. Moderne Fantasy mit ganz besonderen Ingredienzien. Eben "Wild".

Mit "Wild" vereint Hanna-Linn poetische Erotik mit phantastischen Welten. Ein wunderschönes Büchlein, das weit mehr ist als einfach nur ein phantastisches Werk. Von Anfang an waren wir begeistert und gleichzeitig überzeugt, dass wir den Stellenwert des Werkes und der Autorin teilen und verbreiten wollen. Noch viel mehr als bei ihrem Erstling. Und uns war klar, dass wir dies über die Grenzen unseres Ladens hinaus treiben wollen. Also haben wir Petra Pohl von der Buchhandlung Erlesen mit ins Boot genommen. Wer sonst wäre eine bessere Verbündete, als die Powerfrau, deren Laden ich selbst als die schönste und bestkuratierte Buchhandlung Würzburgs sehe? Gemeinsam wollen wir euch jetzt zu einem Abend mit Hanna-Linn Hava einladen. Zu einer ganz besonderen Lesung mit einer ganz besonderen Autorin.

Am Abend des 18. Oktobers ab 19:00 liest Hanna-Linn Hava in der AMV gegenüber vom Laden. Die Mädels von der Buchhandlung Erlesen und wir aus Hermkes Romanboutique freuen uns auf euer aller Kommen. Ob ihr Hanna-Linn bereits kennt oder nicht, macht euch auf etwas ganz besonderes gefasst. Wir freuen uns auf euch!

Welch große Freude.

Hermkes Romanboutique & Buchhandlung Erlesen präsentieren:
Hanna-Linn Hava liest und signiert am 18.10.2024
in der AMV gegenüber vom Laden

Es ist fast zehn Jahre her, dass Hanna-Linn Hava zum ersten mal bei uns in Würzburg gastierte. Die Lesung im Januar 2015 mit anschließender Signierstunde zum 34. Geburtstag von Hermkes Romanboutique war ein voller Erfolg! Viele Autorinnen und Autoren, Zeichnerinnen und Zeichner haben wir nach Würzburg geholt. Darunter waren Berühmtheiten wie Wolfgang Hohlbein und Don Rosa.

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Hanna-Linn Hava: "Wild"

von am 16. September 2024 noch kein Kommentar

Hanna-Linn Hava
Wild
kul-ja! publishing 2024, 179 Seiten, Harcover
ISBN: 9783949260230, 25,- Euro

Wild, von Hanna-Linn Hava ist ein Meisterwerk. Es kann alles, was ein gutes Buch können kann. Es hat mich wütend gemacht, es hat mich zum Lachen gebracht und es hat mich weinen lassen. Tatsächlich bittere Tränen des Schmerzes. Trotzdem ist das Buch, und damit auch über dieses Buch zu schreiben, ein Kraftakt für mich. Fast als läge ein weiblicher Zauber darüber, der mich in die ewige Verdammnis bannt, wenn ich es wage. Aber ich versuches es wider besseres Wissen natürlich dennoch. Denn gute Bücher zu verbreiten, die Lust am Lesen zu vermitteln sehe ich als Mission. Und was wäre dafür besser geeignet, als ein wunderbar gefertigtes Büchlein, das all die Gefühle in sich trägt, die Sprache und Worte auszudrücken vermögen und dabei äußerlich noch so wunderbar das repräsentiert, was man als bibliophil bezeichnen.

Obwohl es möglicherweise das Buch einer Frau für Frauen sein könnte und auch ist, wenn wir dem Vorwort von Julia Kulewatz folgen, waren meine ersten Gedanken und Gefühle mit dem Werk eines großartigen französischen Comiczeichners verknüpft. Für mich ist und war das Werk von Philippe Cazaumayou alias Caza immer eines der feinsten Stücke erzählerischer und zeichnerischer Comic Kultur. Seine Kurzgeschichten vereinen wie kein mir bekanntes anderes Werk Traum und Träumerei, Freiheit und Wildheit, Gefühl und Realität. Immer wieder gibt es in seinen Stories übermächtige, fremdartig wirkende Frauengestalten, die als Gaia, als Mutter Natur, als Alraune oder als halb tierische Wesen auftreten. Diese stehen oft in krassem Gegensatz zu den überzeichnet stupiden oder einfach nur normal bürgerlichen männlichen Figuren. Ich liebe und verehre Cazas Werk vor allem in seiner Gesamtheit, die am Ende immer auch eine positiv träumerische Seite zeigt.

Als ich jetzt am Anfang von Hanna-Linns "Wild" stand und mir dieser Vergleich sofort in den Sinn gekommen ist, war meine Erwartungshaltung vorgeprägt, andererseits die Messlatte mindestens einen Meter nach oben verschoben. Wenn man jetzt etwas sofort spontan in eine Schublade steckt, die man im Schatzhort der besten Erinnerungen aufbewahrt, kommt es gerne auch zu unfairen Reaktionen und Vergleichen. Ein bisschen war das am Anfang auch so. Mir war die Wildheit ein wenig zu roh und ungezügelt. Vielleicht hat mir ein wenig das Versöhnliche gefehlt. Aber gerade diese Gefühlsachterbahn hat am Ende ein gewaltiges Stück des Buches ausgemacht. Für mich ist das Buch, auch wenn die einzelnen Geschichten erst nur lose verknüpft erscheinen, nur und ausschließlich als Gesamtwerk zu verstehen. Und als solches unfassbar stimmig und kostbar sorgfältig aufgebaut. Die einzelnen Geschichten, die anfangs sogar ein bisschen wie Gruselgeschichten aus einem Pulp-Magazin wirken und das auch dürfen, vielleicht sogar sollen, führen den Leser in alle möglichen Richtungen. Legen bewusst Fährten und loten Abgründe und Gefühlswelten aus, die bei weitem nicht immer schön oder angenehm sind. Gerade für den Leser mit Y Chromosom. Selbstverständlich dabei immer von untadeliger, faszinierend schöner Sprache und stets angemessener Ausdrucksweise. Trotzdem war ich zwischendurch hin und her gerissen. Zerfressen von unterschiedlichen Gefühlen und teilweise eben auch impulsiv wütend. Vor allem, weil mir dieses Quentchen Versöhnlichkeit gefehlt hat. Das, was ich bei Caza stets so genial fand. Dieses durch Augenzwinkern oder relativierende Überzeichnung erzeugte Gefühl der Wärme und letztendlich Harmonie.

Wie gesagt. Das war am Anfang so. Und hat sich im Laufe des Buches verändert, geklärt, erklärt. Das Buch war für mich eine wilde Reise der Gefühle und genau deswegen ist es erst möglich, dieses aus scheinbar einzelnen Geschichten zusammengesetzte Werk am Ende in seiner Gesamtheit zu verstehen und zu beurteilen. Ich bin mir sicher, dass Hanna-Linn genau das ganz bewusst so aufgebaut hat, denn ganz am Ende schreibt sie noch, dass dieses Büchlein vermutlich ein längerer Wegbegleiter sein wird. Weil es die Sicht verändert und sich vielleicht sogar in Träume schleichen kann. Ich denke, sie hat recht. Danke für diese wunderbaren Stunden. Jetzt, am Ende des Buches HOFFE ich, es wird mich noch lange begleiten. Gerne auch bis ich dem Freund der rothaarigen Frau gegenübertrete.

Hanna-Linn Hava
Wild
kul-ja! publishing 2024, 179 Seiten, Harcover
ISBN: 9783949260230, 25,- Euro

Wild, von Hanna-Linn Hava ist ein Meisterwerk. Es kann alles, was ein gutes Buch können kann. Es hat mich wütend gemacht, es hat mich zum Lachen gebracht und es hat mich weinen lassen. Tatsächlich bittere Tränen des Schmerzes. Trotzdem ist das Buch, und damit auch über dieses Buch zu schreiben, ein Kraftakt für mich. Fast als läge ein weiblicher Zauber darüber,

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Ka I?

von am 13. September 2024 noch kein Kommentar

Vom Låden und vom Leben Nummer 30 – Ka I?

(…wie immer zum hören und mitlesen oder lesen und mithören, ganz wie ihr wollt)

Vom Låden und vom Leben
(audiofile #30: KI)

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Das Buch Anderswo

von am 11. September 2024 1 Kommentar

  • Keanu Reeves & China Miéville
    DAS BUCH ANDERSWO. Roman.
    Ü: Jakob Schmidt, Ill: Sister Hyde
    (THE BOOK OF ELSEWHERE / 2024)
    Berlin, Gutkind, 2024, 528 S.
    ISBN 978-3-98941-044-2 24,00 Euro
    Hardcover

Okay. China Miéville, für lange Zeit einer meiner absoluten Lieblingsautoren, hat seit über zehn Jahren keinen Roman mehr veröffentlicht. Und jetzt das: eine Zusammenarbeit mit Keanu Reeves! Hoppla. Mit wem? Reeves ist doch ein Schauspieler. Actionfilme. Matrix. John Wick.
Aber: Reeves ist inzwischen auch als Comic-Autor unterwegs. Seine 12-teilige Miniserie BRZRKR war in den USA ein riesiger Erfolg. Auch dabei hatte Reeves Co-Autoren, allerdings stammt die Grundidee wohl komplett von ihm. Also durchaus bemerkenswert.
In diversen Interviews haben sowohl Reeves wie Miéville betont, wie harmonisch die Zusammenarbeit verlief – und zwischen den Zeilen konnte man herauslesen, dass wohl China Miéville den „Roman zum Comic“ geschrieben hat, also eine Geschichte aus dem Leben von „B.“ (wie Reeves’ Figur des „ewigen Kriegers“ genannt wird) erzählt, die in der Welt des sich rasant weiter entwickelnden BRZRKR-Universums spielt.
(Bis zum Beweis des Gegenteils werde ich DAS BUCH ANDERSWO also mal als China-Miéville-Roman betrachten. Was die Messlatte ziemlich hoch legt, nebenbei gesagt.)

Irgendwann in fernster Vergangenheit beginnt der Weg von B. – als unsterblicher Krieger und als ewig Suchender. Seine Mission ist ihm unbekannt, aber er kann nichts so gut wie töten. Und wenn es ihn selbst erwischt, kehrt er in immer gleicher Gestalt zurück, voll entwickelt und bereit für den nächsten Kampf. In den Pausen dazwischen versucht er einen Sinn zu finden für sein Dasein. Und er sucht nach einer Möglichkeit, diesen endlosen Kreislauf zu durchbrechen.
Als die Handlung des Romans einsetzt, ist er bei dieser Suche inzwischen im Hier und Jetzt angekommen und beim US-Militär, wo man ihm wohl glaubwürdig versichert hat, dass sich da schon die eine oder andere Gelegenheit finden würde, sein finales Ende herbeizuführen. Das erweist sich aber als Täuschungsmanöver – die Herrschaften sind eher daran interessiert, weitere unzerstörbare Soldaten herzustellen. Als sich dann jedoch weitere unsterbliche Wesen aus B.s Vergangenheit einmischen, entwickelt sich das Projekt plötzlich in eine durchaus unerwünschte Richtung …

Ja, soweit es Stil und Sprachvermögen angeht, liest sich DAS BUCH ANDERSWO tatsächlich wie ein Mieville-Roman, wenngleich er die Komplexität und Kunstfertigkeit seiner frühen „Bas-Lag“-Bücher nicht erreicht. Trotzdem erkennt man im Text Mievilles Affinität zu Surrealismus und Mystik. Aber das Setting in der BRZRKR-Welt scheint dann doch als zu limitiert, um darin literarische Höchstleistungen erreichen zu können. Es fehlt einfach die Möglichkeit, die Leser*innen überraschen zu können. Ich kann mir zum Beispiel einfach nicht vorstellen, dass noch irgendwer darüber erstaunt sein könnte, dass B. vom militärischen Komplex der USA hintergangen wird.
Und als einziges originelles mystisches Element ist mir ein Zombie-Babirusa (sprich ein gemeiner Hirscheber) dann doch zu wenig.

Auch wenn der englische Originalverlag damit wirbt, dass THE BOOK OF ELSEWHERE (so der Originaltitel) „allerfeinste Science-Fiction-Sahne sei, mit einem überraschenden Konzept und undurchschaubaren Charakteren“, so kann ich mich nur dem zweiten Teil dieses Werbespruches anschließen: „ mit einem Plot, der Action, Drama und Existenzialismus auf eine Weise verbindet, die die Leserschaft staunend zurücklässt“.

Für mich gehört DAS BUCH ANDERSWO leider viel zu sehr zum derzeitigen Mainstream, jedenfalls unter der Prämisse, dass es ein Mieville-Roman ist, um es wirklich genießen zu können; vielleicht sollte ich meine Ansprüche einfach etwas zurücknehmen und das Werk im Regal unter „R“ wie Reeves einsortieren?

Horst Illmer

  • Keanu Reeves & China Miéville
    DAS BUCH ANDERSWO. Roman.
    Ü: Jakob Schmidt, Ill: Sister Hyde
    (THE BOOK OF ELSEWHERE / 2024)
    Berlin, Gutkind, 2024, 528 S.
    ISBN 978-3-98941-044-2 24,00 Euro
    Hardcover

Okay. China Miéville, für lange Zeit einer meiner absoluten Lieblingsautoren, hat seit über zehn Jahren keinen Roman mehr veröffentlicht. Und jetzt das: eine Zusammenarbeit mit Keanu Reeves! Hoppla. Mit wem? Reeves ist doch ein Schauspieler. Actionfilme. Matrix.

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Rebel Princess

von am 9. September 2024 noch kein Kommentar

  • Von Daniel Byrne, José Gerardo Guerrero, Kevin Peláez und Tirso Virgós
    Rebel Princess
    Kartenspiel für 3 bis 6 Spieler ab 8 Jahren Dauer ca 20 -40 Minuten
    Wonderbow Games, 2024, 79 Spielkarten (Prinzessinnen, Prinzen, Feen, Tiere, Königinnen, Rundenkarten)
    EAN 4262376840192 / 18,00 Euro

Beim ersten Durchlesen der Anleitung war ich ein bisschen überrascht. Da werden schon echt provokante Märchen-Thesen aufgestellt. Von belästigten, freiheitsliebenden Prinzessinnen, aufdringlichen, stereotypen Prinzen und Hochzeitsshows, durch die man sich als taffe Prinzessin durchlavieren muss. Selbstverständlich eben ohne in den Honigtopf zu fallen. Der erste Gedanke: Ist das das richtige Thema für ein Familienspiel ab 8? Oder ist es eigentlich super witzig und herrlich kontrovers zu den ansonsten deutlich auf Geschlechter zugeschnittenen Spielen und Spielsachen? Eindeutig mehr an die Pipi Langstrumpf meiner Jugend erinnernd, als an Prinzessin Lillifee.

Okay, es ist ein Familienspiel und Love Letter hatte auch ein seltsames Thema, ist trotzdem eines meiner kleinen Lieblingsspiele. Sehen wir uns mal den Inhalt und die Regeln an. Aha, es gibt vier "Farben". Die Feen, Königinnen, Tiere und Prinzen. Das Spiel ist ein klassisches Stichspiel. Aber sozusagen als Ramsch-Runde. Denn es gilt so wenig wie möglich (Totenkopf)-Prinzen (als Punkte) zu sammeln. Die dabei gewerteten Symbole befinden sich auf den Prinzen (als Farbe) und… ja wie sollte es anders sein auf einer der Tierkarten. Dort sogar in fünfer Ballung. Nämlich auf dem verd… Froschkönig. Alles andere spielt sich sehr gewohnt. Es gibt keine expliziten Trümpfe. Farbe muss bekannt werden usw. Die Wertung läuft in fünf Runden und jede Runde gibt es noch ein paar unterschiedliche Zusatzregeln, die zufällig gewählt werden. Damit ist schon alles gesagt und es kann losgehen.

Das Spiel ist für "alte Zocker" von Schafkopf oder ähnlichen Spielen sehr einfach zu durchschauen und damit auch sehr einfach zu lenken. Daraus ergibt sich ein potentiell extremes Leistungsgefälle im familiären Bereich. Da muss man schon echt aufpassen, dass man seine Ramschrunden nicht zu routiniert durchzieht, um den Nachwuchs, bzw Spielerinnen und Spieler, die eben weniger routiniert sind, nicht schnell zu deklassieren. Wenn aber ein annähernd ähnliches Leistungsniveau vorhanden ist, spielt sich das Spiel schnell, hart und spannend.

Damit ist Rebel Princess sicher ein geeignetes Familienspiel um den Nachwuchs an diese Art von Stichspiel heranzuführen und wenn eine Runde erfahrener Zocker zusammenkommt, gibt es auf jeden Fall einen guten Absacker her. Durch die unterschiedlichen Sonderregeln, die den jeweiligen Runden zugelost werden, bleibt die Abwechslung und der Spielspaß auch lange erhalten.

  • Von Daniel Byrne, José Gerardo Guerrero, Kevin Peláez und Tirso Virgós
    Rebel Princess
    Kartenspiel für 3 bis 6 Spieler ab 8 Jahren Dauer ca 20 -40 Minuten
    Wonderbow Games, 2024, 79 Spielkarten (Prinzessinnen, Prinzen, Feen, Tiere, Königinnen, Rundenkarten)
    EAN 4262376840192 / 18,00 Euro

Beim ersten Durchlesen der Anleitung war ich ein bisschen überrascht. Da werden schon echt provokante Märchen-Thesen aufgestellt. Von belästigten, freiheitsliebenden Prinzessinnen, aufdringlichen, stereotypen Prinzen und Hochzeitsshows, durch die man sich als taffe Prinzessin durchlavieren muss.

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Gerds garstiges Geblubber 47: Nuova Amalfi

von am 6. September 2024 noch kein Kommentar

Gegen Ende der Sommerferien gibt es einen Beitrag aus dem Urlaubsparadies Nuova Amalfi. Okay, mir ist mal wieder eine kleine Kurzgeschichte eingefallen und Katha und ich haben sie in üblicher Manier eingelesen. Traditionell eben. Bei "Episode 5" kann man schon von Tradition sprechen!?

Viel Spaß bei unserem kleinen Hörspielchen…

Gegen Ende der Sommerferien gibt es einen Beitrag aus dem Urlaubsparadies Nuova Amalfi. Okay, mir ist mal wieder eine kleine Kurzgeschichte eingefallen und Katha und ich haben sie in üblicher Manier eingelesen. Traditionell eben. Bei "Episode 5" kann man schon von Tradition sprechen!?

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Der absolute Horror

von am 4. September 2024 3 Kommentare

Christian Blees
DER ABSOLUTE HORROR.
Die Geschichte der Gruselcomics in Deutschland.
Durchgehend farbig illustriert
Barmstedt, Verlag Volker Hamann/Edition Alfons, 2024, 240 Seiten
Texte zur graphischen Literatur Band 6
ISBN 978-3-946266-48-8 / 29,95 Euro

Zu den wiederkehrenden Höhepunkten im Bereich der Sekundärliteratur zum Comic-Genre gehören die Bücher von Christian Blees. In der Reihe „Texte zur graphischen Literatur“, die von der Edition Alfons herausgegeben wird, erschien im Juni 2024 als Band 6 DER ABSOLUTE HORROR, in dem Blees „die Geschichte der Gruselcomics in Deutschland“ festhält. Und mit diesem Untertitel ist auch schon der Unterschied benannt, zwischen dem Buch von Blees und dem vor einigen Jahren von Alexander Braun veröffentlichten Band HORROR IM COMIC (Avant), der vor allem den internationalen Markt betrachtet.

In seinem sehr gut lesbaren Stil erzählt Blees von den ersten Höhepunkten des Horror-Comic-Genres im Amerika der 1950er Jahre, die hierzulande nur punktuell auftauchten – und sofort wieder verschwanden. Nachdem Film und Groschenroman das deutschsprachige Publikum dann etwas weiter vorbereitet hatten, gewann die Grusel-Welle auch bei uns an Kraft und ab etwa 1970 füllten Horror-Comics die Regale der Bahnhofsbuchhandlungen, Zeitungskioske und der wenigen Buchhändler, die diese „Schundheftchen“ im Programm hatten.

In zehn Kapiteln auf 240 zwei- bis dreispaltigen Textseiten, unterstützt von hunderten zumeist farbigen Bildbeispielen, vollzieht Blees diese Literaturgeschichte der besonderen Art nach und schaut am Ende sogar fast tagesaktuell auf derzeit Erscheinendes und Angekündigtes.

Blees schafft in DER ABSOLUTE HORROR fast Unmögliches: Auf beschränktem Raum eine vielfältige und detailgenaue Übersicht über eines der spannendsten Spezialthemen der Phantastik und der Neunten Kunst zu geben, die selbst ausgefuchste Spezialisten zufrieden stellen dürfte.

Horst Illmer

Christian Blees
DER ABSOLUTE HORROR.
Die Geschichte der Gruselcomics in Deutschland.
Durchgehend farbig illustriert
Barmstedt, Verlag Volker Hamann/Edition Alfons, 2024, 240 Seiten
Texte zur graphischen Literatur Band 6
ISBN 978-3-946266-48-8 / 29,95 Euro

Zu den wiederkehrenden Höhepunkten im Bereich der Sekundärliteratur zum Comic-Genre gehören die Bücher von Christian Blees. In der Reihe „Texte zur graphischen Literatur“, die von der Edition Alfons herausgegeben wird, erschien im Juni 2024 als Band 6 DER ABSOLUTE HORROR,

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Mickey 7 – Der letzte Klon

von am 2. September 2024 noch kein Kommentar

Edward Ashton
MICKEY 7 – Der letzte Klon. Roman.
Heyne, 2023, 366 S.
ISBN 9783453321724, 15,00 Euro

"Mickey 7 – Der letzte Klon" erzählt die Geschichte von Mickey, einem sogenannten "Expendable", der auf dem Planeten Niflheim lebt, einer lebensfeindlichen Welt, die von Kolonisten besiedelt wird. Als "Expendable" ist Mickeys Aufgabe, gefährliche Missionen zu übernehmen, bei denen er höchstwahrscheinlich stirbt, um dann in einem neuen Klon-Körper wieder aufzuerstehen. Mickey ist bereits in seiner siebten Inkarnation, als er wider Erwarten eine gefährliche Mission überlebt, während sein Team ihn für tot hält. Bei seiner Rückkehr stellt er fest, dass bereits ein neuer Klon – Mickey 8 – erschaffen wurde. Da das gleichzeitige Vorhandensein zweier Klone als inakzeptabel gilt, muss Mickey 7 nun sein Überleben sichern und gleichzeitig die Geheimhaltung über seine Existenz wahren. Währenddessen drohen zunehmende Spannungen auf der Kolonie und eine potenziell feindliche Begegnung mit den einheimischen Lebensformen von Niflheim.
Edward Ashtons Sprache in "Mickey 7" ist klar und zugänglich, mit einem trockenen Humor, der die düstere Thematik auflockert. Die Erzählweise ist introspektiv, der Protagonist hinterfragt seine eigene Existenz und die moralischen Implikationen seiner Wiederauferstehungen. Ashton verbindet spannende, actionreiche Szenen mit philosophischen Überlegungen. Es geht um Identität und Selbstwert, eben was bedeutet es, eine Person zu sein und wie bewältigt man die Identitätskrise, die entsteht, wenn mehrere Versionen derselben Person existieren. Auch Moral und Wiedergeburt sind ein Theam, werfen doch die wiederholten Klonungen ethische Fragen auf, insbesondere hinsichtlich der Behandlung von "Expendables" als entbehrliche Wesen.
"Mickey 7 – Der letzte Klon" ist eine intelligente und spannende Science-Fiction-Geschichte, die grundlegende Fragen über Identität, Moral und das menschliche Überleben aufwirft. Edward Ashton gelingt es, ein intensives und zugleich nachdenkliches Werk zu schaffen und da er das ganze auch noch mit ein wenig Humor würzt, ist es eine unterhaltsame und auch ein klein wenig herausforderende Lektüre.

 

Edward Ashton
MICKEY 7 – Der letzte Klon. Roman.
Heyne, 2023, 366 S.
ISBN 9783453321724, 15,00 Euro

"Mickey 7 – Der letzte Klon" erzählt die Geschichte von Mickey, einem sogenannten "Expendable", der auf dem Planeten Niflheim lebt, einer lebensfeindlichen Welt, die von Kolonisten besiedelt wird. Als "Expendable" ist Mickeys Aufgabe, gefährliche Missionen zu übernehmen, bei denen er höchstwahrscheinlich stirbt, um dann in einem neuen Klon-Körper wieder aufzuerstehen. Mickey ist bereits in seiner siebten Inkarnation,

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Blick hinter die Kulissen 44: Geheimnisse der Wolfszone

von am 30. August 2024 noch kein Kommentar

Noch einmal kehre ich mit Christian Endres zu seinem aktuellen Roman zurück. Diesmal habe ich mir für das Gespräch über die Wolfszone Verstärkung aus der Wolfszone besorgt…

Christian Endres
Wolfszone
Heyne
2024 € 20,00
gebunden 512 Seiten
ISBN 9783453274716

 

Noch einmal kehre ich mit Christian Endres zu seinem aktuellen Roman zurück. Diesmal habe ich mir für das Gespräch über die Wolfszone Verstärkung aus der Wolfszone besorgt…

Christian Endres
Wolfszone
Heyne 2024 € 20,00
gebunden 512 Seiten
ISBN 9783453274716

 

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3 Ring Circus

von am 28. August 2024 noch kein Kommentar

Spielmechanik: Fabio Lopiano & Remo Conzadori
Illustration: Edu Valls
Automata: David Turczi
3 Ring Circus
Brettspiel für 1 bis 4 Spieler ab 12 Jahren Dauer ca 80 Minuten
Kosmos, 2024
EAN 4002051684648 / 40,00 Euro

Wir stehen kurz vor dem großen Sommerurlaub und wie immer stellt sich die Frage, welche Spiele wir mit auf die Reise nehmen. Da müssen wir häufig auf anspruchsvollere Spiele verzichten, da sie einfach zu viel Platz einnehmen. Nicht so 3 Ring Circus. Dieses unheimlich liebevoll gestaltete Spiel ist wie eine Taschenbuchvariante von den typischen Eurogame Formaten. Ganz schön viel Spiel in kleiner Verpackung.

Auch wenn der Name erstmal Stirnrunzeln verursacht erfasst er eigentlich sofort die Spielthematik. Ein 3 Ring Circus ist ein Zirkus der in 3 Manegen gleichzeitig Vorstellungen gibt. So muss der Spielende in geschäftstüchtiger Manie Artisten für seine drei Manegen anheuern, die idealerweise in ihrer Zusammenstellung die Massen in den unterschiedlichen Städten des Ostens der USA begeistern könen. Selbstverständlich muss auch eine möglichst lukrative Tournee geplant werden, damit man seinen Ruhm und natürlich die Finanzen mehrt. Aber leider ist man nicht der einzige Wanderzirkus zwischen Boston und Indianapolis. Wenn man nicht nur noch müdes Gähnen als Belohnung kassieren möchte, sollte man einer der ersten Zirkusdirektoren sein, die dem Publikum die wunderbare Welt des Zirkus nahe bringt.

3 Ring Circus besticht nicht nur mit seinem passenden Artwork, sondern eben mit dem komplexen und anspruchvollen Spielprinzip. Man möchte einfach immer noch mehr und noch besser machen. Der Wiederspielwert steigt nicht nur durch die Vielzahl der Artisten und die Möglichkeiten sie zusammenzustellen, genauso gibt die Karte auf der man mit seinem Zirkuswagen reist auch etliche Möglichkeiten seine Tournee zu gestalten.

Ein heißer Tipp meinerseits für den Sommer.

Spielmechanik: Fabio Lopiano & Remo Conzadori
Illustration: Edu Valls
Automata: David Turczi
3 Ring Circus
Brettspiel für 1 bis 4 Spieler ab 12 Jahren Dauer ca 80 Minuten
Kosmos, 2024
EAN 4002051684648 / 40,00 Euro

Wir stehen kurz vor dem großen Sommerurlaub und wie immer stellt sich die Frage, welche Spiele wir mit auf die Reise nehmen. Da müssen wir häufig auf anspruchsvollere Spiele verzichten, da sie einfach zu viel Platz einnehmen.

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Fahrenheit 451

von am 26. August 2024 noch kein Kommentar

Victor Santos (Bilder & Text)
FAHRENHEIT 451.
Nach dem Roman von Ray Bradbury
Aus dem Spanischen Silvano Loureiro Pinto
Ludwigsburg, Cross Cult, 2024, 160 S.
ISBN 978-3-98666-519-7 / 22,00 Euro
Hardcover

Zu den wohl einflussreichsten und aktuellsten Texten der Science Fiction gehört ganz sicher Ray Bradburys Bücher-Verbrennungs-Vision FAHRENHEIT 451 aus dem Jahr 1953. Nachdem bereits 2010 bei Eichborn eine (inzwischen vergriffene) Comic-Adaption des Romans von Zeichner Tim Hamilton erschienen ist, liegt seit Mai 2024 die von Victor Santos gezeichnete und bearbeitete Graphic Novel FAHRENHEIT 451 vor, in der der 1977 in Valencia geborene spanische Künstler seine eigene Version von Bradburys Roman entwickelt.

Die allbekannte Story von Montag, der als Feuerwehrmann Bücher verbrennt, ein Mädchen kennen lernt, Bücher zum Lesen mit nach Hause nimmt, Streit mit seiner TV-süchtigen Frau bekommt und dann schließlich die Demütigung erfährt, seine eigenen Bücher verbrennen zu müssen, ist von Santos in kleinteiligen, farblich stimmigen, immer aber eindringlichen Bildern umgesetzt. Allerdings werden die Seiten mit zunehmender Dramatik immer düsterer, die Bilder am Höhepunkt des Kampfes mit dem mechanischen Spürhund zu teils doppelseitigen Splash-Pages, um dann nach der Flucht zu den »lebenden Büchern« wieder ruhiger und angenehmer koloriert zu werden. Dankenswerter Weise nimmt sich Santos viel Zeit und Raum für das (häufig unterschätzte) Finale, in dem sich das bis dahin überwiegende dystopische Element der Erzählung in eine vorsichtig optimistische Utopie wandelt.

»FAHRENHEIT 451« von Victor Santos überführt einen Jahrhundertroman gekonnt in das Medium der Bildergeschichte, und stellt dem Prosatext eine wertvolle und lesenswerte Neuinterpretation zur Seite.

Horst Illmer

Victor Santos (Bilder & Text)
FAHRENHEIT 451.
Nach dem Roman von Ray Bradbury
Aus dem Spanischen Silvano Loureiro Pinto
Ludwigsburg, Cross Cult, 2024, 160 S.
ISBN 978-3-98666-519-7 / 22,00 Euro
Hardcover

Zu den wohl einflussreichsten und aktuellsten Texten der Science Fiction gehört ganz sicher Ray Bradburys Bücher-Verbrennungs-Vision FAHRENHEIT 451 aus dem Jahr 1953. Nachdem bereits 2010 bei Eichborn eine (inzwischen vergriffene) Comic-Adaption des Romans von Zeichner Tim Hamilton erschienen ist, liegt seit Mai 2024 die von Victor Santos gezeichnete und bearbeitete Graphic Novel FAHRENHEIT 451 vor,

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Gerds garstiges Geblubber 46: Glück

von am 23. August 2024 noch kein Kommentar

Nach den Folgen in Schottland gibt es jetzt noch ein kleines Resummé von meiner Seite. Aber unverhofft eben nicht NUR von meiner Seite, also der offiziellen. Stimmen mischen sich ein. Und tatsächlich veranlasst mich das sofort zu einem Disclaimer:

Bei manchen Menschen kann die hohe quietschende Stimme des Quengeli allergische Reaktionen hervorrufen. Personen mit bekannten Allergien sollten diese Folge meiden…

Nach den Folgen in Schottland gibt es jetzt noch ein kleines Resummé von meiner Seite. Aber unverhofft eben nicht NUR von meiner Seite, also der offiziellen. Stimmen mischen sich ein. Und tatsächlich veranlasst mich das sofort zu einem Disclaimer:

Bei manchen Menschen kann die hohe quietschende Stimme des Quengeli allergische Reaktionen hervorrufen. Personen mit bekannten Allergien sollten diese Folge meiden…

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Raw Spirit

von am 21. August 2024 noch kein Kommentar

  • Iain Banks
    Raw Spirit
    In Search of the Perfect Dram
    Cornerstone, 2019, 384 S.
    ISBN 9781529124781 / 24,50 Euro

Als letzten Beitrag zu unserer Schottlandreise gibt es jetzt hier noch einen ganz besonderen Tipp. Für alle, die die wunderbare Art und Weise wertschätzen, wie Ian Banks Gedanken zu Paier bringt. Ein Hohelied auf Schottland und seinen Whisky. Also auf jeden Fall ein weiteres erhellendes Buch über Whisky für Kenner und Liebhaber, also für Genießer, aber selbst auch ein Genuß für Freunde schöner Worte. Und, das Buch gehört in die Riege der Bücher des Meisters, die ich in einer gewünschten Werksausgabe nicht missen möchte. Natürlich habe ich das Buch in Wigtown, bei Shaun Bythell gefunden… und sofort gekauft.

Ich persönlich liebe Bücher, ganz besonders die des Schotten Banks und ich liebe Single Malt Scotch. Die perfekte Mischung aus beidem zu finden war allein schon ein Glücksmoment. Das Buch ist keine Enzyklopädie und kein Führer, sondern die sehr persönliche Reise eines großen Mannes durch seine Heimat. Banks beschreibt dabei sein Faible für klassische Autos, Motorräder, Science Fiction und eben Whisky und Schottland. Banks schreibt dabei zutiefst menschlich. Über Freundschaften und Schönheit. Das Buch ist tatsächlich einmal mehr ein Genuss. Selbst wenn man dem Thema Single Malt noch nichts abgewinnen kann. Ich denke, es könnte sogar dabei helfen…

Und um gleich noch alle Missverständnisse auszuräumen, Dram hat nichts mit Drama oder Dramatik zu tun. Dram ist der Begriff für das klassische Scotch Whisky Glas. Dabei ist Dram kein weiteres seltsames britisches Maß, sonder versteht sich in etwa als die Menge Whisky, die man gewöhnlich in den Mund nimmt. Offiziell ein Schluck oder, wie ich es formulieren würde, ein Maulvoll.

  • Iain Banks
    Raw Spirit
    In Search of the Perfect Dram
    Cornerstone, 2019, 384 S.
    ISBN 9781529124781 / 24,50 Euro

Als letzten Beitrag zu unserer Schottlandreise gibt es jetzt hier noch einen ganz besonderen Tipp. Für alle, die die wunderbare Art und Weise wertschätzen, wie Ian Banks Gedanken zu Paier bringt. Ein Hohelied auf Schottland und seinen Whisky. Also auf jeden Fall ein weiteres erhellendes Buch über Whisky für Kenner und Liebhaber,

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Bedenke Phlebas

von am 19. August 2024 noch kein Kommentar

  • Iain Banks
    BEDENKE PHLEBAS. Roman.
    Heyne, 2019, 765 S.
    ISBN 9783453320215, 13,00 Euro

Nachdem Gerd ja ein kleines Essay mit Forderung an den Heyne Verlag über den Kultur Zyklus des Giganten Iain Banks entworfen hat, will ich Euch ergänzend doch noch einmal speziell den ersten (und einen der Wenigen in Printform lieferbaren) Roman ans Herz legen. Die anderen natürlich auch…aber eben halt nur als Ebook.
"Bedenke Phlebas" ist der erste Roman aus Iain Banks' "Kultur"-Zyklus. Er spielt in einem Universum, in dem die fortschrittliche und utopische Gesellschaft der Kultur mit der militaristischen und religiösen Zivilisation der Idiraner im Krieg steht. Die Geschichte folgt dem Gestaltwandler Bora Horza Gobuchul, der für die Idiraner arbeitet. Horza erhält den Auftrag, ein verlorenes Kultur-Mind, eine künstliche Intelligenz zu bergen, der sich auf einem Planeten namens Shars Welt befindet. Während seiner Odysee wird Horza durch eine Reihe von Hindernissen gewirbelt in denen seine Begegnungen und Auseinandersetzungen mit verschiedenen Protagonisten die moralischen und philosophischen Spannungen zwischen der Kultur und den Idiranern widerspiegeln
Banks' Sprache ist reich und detailliert, oft gespickt mit technischen und futuristischen Begriffen. Sein Stil kombiniert actiongeladene Szenen mit tiefgehenden philosophischen Überlegungen. Die Beschreibungen der Raumschlachten, der exotischen Planeten und der komplexen Technologie sind lebendig und eindrucksvoll, was eine immersive Leseerfahrung schafft.
Der Roman untersucht die moralischen Implikationen des Krieges und stellt die Frage, ob ein utopisches Gesellschaftssystem wie die Kultur moralisch gerechtfertigt ist, wenn es bereit ist, für seine Überzeugungen zu kämpfen und zu töten. Horzas Fähigkeit zur Gestaltwandlung hingegen symbolisiert Themen der Identität und der Anpassung. Seine Loyalität zu den Idiranern und seine Sichtweise auf die Kultur bieten einen einzigartigen Blick auf die Konflikte und Ambivalenzen innerhalb und zwischen den verschiedenen Zivilisationen. Die fortschrittliche Technologie der Kultur wirft Fragen nach der Rolle und Bedeutung der Menschlichkeit in einer post-scarcity-Gesellschaft auf. Die Minds und ihre Interaktionen mit Menschen reflektieren tiefere Überlegungen über Bewusstsein und Ethik.
"Bedenke Phlebas" ist eine komplexe und vielschichtige Space Opera, die nicht nur durch ihre actionreiche Handlung besticht, sondern auch durch ihre tiefgehenden philosophischen Themen. Banks fordert den Leser auf, über die Natur von Krieg, Moral und Identität nachzudenken und bietet eine kritische Perspektive auf utopische Gesellschaften und die Kosten, die mit ihrer Erhaltung verbunden sind.

Und als Grundgerüst für eine Masterarbeit und/oder Diskussion mit Gerd und Pete hab ich Euch hier noch was gebastelt:

Kultur-Zyklus von Iain Banks

Der Kultur-Zyklus von Iain Banks ist eine bedeutende und einflussreiche Science-Fiction-Serie, die sowohl durch ihre tiefgehenden Erkundungen sozialer und politischer Themen als auch durch ihr reiches und detailliertes Universum besticht. Die Serie besteht aus mehreren Romanen und Kurzgeschichten, die in einer fiktiven Zukunft spielen. Hier sind einige wesentliche Aspekte des Kultur-Zyklus:

Grundlegende Merkmale

    1. Die Kultur:
      Utopische Gesellschaft: Die Kultur ist eine utopische, post-scarcity Gesellschaft, bestehend aus verschiedenen humanoiden und künstlichen Lebensformen. Sie ist technologisch extrem fortgeschritten und wird von künstlichen Intelligenzen, den sogenannten Minds, verwaltet.
      Freiheit und Individualität: In der Kultur gibt es keine materiellen Engpässe, sodass die Mitglieder keine wirtschaftlichen oder physischen Bedürfnisse haben. Stattdessen konzentrieren sie sich auf persönliche, intellektuelle und künstlerische Entwicklungen.
    2. Technologie:
      Fortschrittliche Technik: Die Kultur nutzt Technologien, die weit über das hinausgehen, was wir heute kennen, einschließlich interstellarer Reisen, genetischer Modifikationen, leistungsstarker künstlicher Intelligenzen und Nanotechnologie.
      Charakteristische AI: Die Schiffe und künstlichen Intelligenzen der Kultur haben oft humorvolle oder skurrile Namen, die ihren einzigartigen Charakter unterstreichen.

Philosophische Themen

    1. Post-Scarcity und Utopie:
      Gesellschaft ohne Mangel: Der Kultur-Zyklus untersucht, wie eine Gesellschaft aussieht, die durch Technologie von materiellen Zwängen befreit ist. Die Kultur versucht, eine utopische Gesellschaft zu sein, in der Wohlstand und Freiheit für alle gewährleistet sind.
      Menschliche Schwächen: Banks stellt die Frage, ob und wie eine solche Gesellschaft menschliche Schwächen und Konflikte überwinden kann.
    2. Künstliche Intelligenz und Bewusstsein:
      Rolle der Minds: Ein zentrales Thema ist die Rolle der Minds, hochentwickelte künstliche Intelligenzen, die viele administrative und strategische Aufgaben der Kultur übernehmen.
      AI als vollwertige Mitglieder: Diese KIs sind nicht nur Werkzeuge, sondern vollwertige Mitglieder der Gesellschaft mit eigenen Persönlichkeiten und Rechten.
    3. Moralische und ethische Dilemmata:
      Intervention und Ethik: Trotz ihrer utopischen Ziele steht die Kultur oft vor moralischen Herausforderungen, insbesondere im Umgang mit weniger fortschrittlichen oder feindlichen Zivilisationen.
      Gewalt und Verantwortung: Die Serie stellt Fragen zur Nichteinmischung, zur Anwendung von Gewalt und zur Verantwortung einer überlegenen Zivilisation gegenüber anderen.

Wichtige Werke

    1. "Consider Phlebas" (1987):
      Krieg und Perspektive: Der erste Roman der Serie stellt die Kultur in den Kontext eines Krieges gegen das Idiranische Imperium, eine theokratische, kriegerische Spezies. Der Protagonist, ein Agent der gegnerischen Seite, bietet einen kritischen Blick auf die Kultur.
    2. "The Player of Games" (1988):
      Gesellschaftsspiel: Dieser Roman folgt einem Meisterspieler der Kultur, der in ein fremdes Imperium reist, um an einem komplizierten Spiel teilzunehmen, das die Gesellschaftsstruktur dieses Reiches widerspiegelt.
    3. "Use of Weapons" (1990):
      Trauma und Identität: Ein komplexer Roman, der die Geschichte eines Söldners der Kultur erzählt und sich mit Themen wie Trauma, Identität und der moralischen Ambivalenz von Gewalt auseinandersetzt.

Stil und Einfluss

Schwarzer Humor und Satire: Iain Banks kombiniert in seinen Büchern actionreiche Plots mit tiefgründigen philosophischen Reflexionen. Sein Schreibstil ist oft geprägt von schwarzem Humor und satirischen Untertönen.
Einfluss auf das Genre: Der Kultur-Zyklus hat das Genre der Space Opera modernisiert und viele nachfolgende Werke beeinflusst, indem er komplexe soziale und politische Fragen in einem weitläufigen, futuristischen Setting behandelt.

Zusammengefasst bietet der Kultur-Zyklus von Iain Banks eine faszinierende Mischung aus utopischer Vision, technologischer Spekulation und philosophischer Erkundung, die ihn zu einem herausragenden Werk der Science-Fiction-Literatur macht.

  • Iain Banks
    BEDENKE PHLEBAS. Roman.
    Heyne, 2019, 765 S.
    ISBN 9783453320215, 13,00 Euro

Nachdem Gerd ja ein kleines Essay mit Forderung an den Heyne Verlag über den Kultur Zyklus des Giganten Iain Banks entworfen hat, will ich Euch ergänzend doch noch einmal speziell den ersten (und einen der Wenigen in Printform lieferbaren) Roman ans Herz legen. Die anderen natürlich auch…aber eben halt nur als Ebook.
"Bedenke Phlebas" ist der erste Roman aus Iain Banks'

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Über den Tellerrand 34: Eine Reise nach Wigtown Teil 2

von am 16. August 2024 noch kein Kommentar

Unsere Reise nach Wigtown, Schottland Teil 2. Diesmal treffen wir tatsächlich den Autor des wunderbaren "Tagebuch eines Buchhändlers". Inhabers des "The Bookshop" in der schottischen "Booktown". Wir bekommen ein Interview und haben eine trefflich schöne Zeit…

Hier der Link zur Seite von Shauns Buchhandlung
Und hier der Link zur Facebook Seite

Und für unsere wunderbaren Gastgeber aus Wigtown hier die Übersetzung in ein hoffentlich akzeptables Englisch:

"Hello everyone out there. Today I’m assuming that you are regular listeners. If not, you should definitely listen to last week’s episode first. Last Friday we started taking you on a trip to Wigtown in Scotland. Scotland’s official 'Booktown', home of Shaun Bythell, author of 'Diary of a Bookseller' and owner of 'The Bookshop'. Well, we are still on this same journey. We’ve already searched the bookstore extensively, gotten to know the area a bit, met a lot of nice people, but still missed Shaun himself. Today is supposed to be the big day when we meet him. It won’t be the last time. Because, like the entire area, there seems to be a very special magic about it and its people. Probably some fairy thing. We have definitely already succumbed to this magic.

Nevertheless, it is important to bring some order into your thoughts today. After all, this meeting with Shaun was the original trigger for the whole trip. And many of the questions we want to ask Shaun have been deepened by our first few days. How can it be that a place like Wigtown offers enough space for ten or more bookstores in a region that has fewer inhabitants than our city? How is Shaun today? After his international success as an author. Is he still a bookseller at heart?
However. It’s not just the questions that are exciting, but also the person. A few pictures say a lot less than the bookstore and the town of Wigtown alone. We are excited and Katha is almost a bit in awe of the moment. What will Shaun say and what kind of person is he really?

[THE INTERVIEW]

Shaun was fantastic. We still met very often. Also random and spontaneous. We had lunch in his kitchen, drank together and talked about books and authors. Especially about Ian Banks, who he knew himself…

Overall, these almost 10 days were a wonderful time. We didn’t get far beyond the south of Scotland. But we met great and wonderful people. And we were allowed to breathe in deeply the scent of the books and inhale the fantastic spirit of Scotland. We are eternally grateful for that.

Thank you Steve, thank you Nicki, thank you Shaun, thank you Christie, thank you Louann, thank you Katha, thank you everyone! If I have forgotten anyone, I am very sorry and it was certainly not intentional. Just feel for “everyone”! addressed.

We hope you guys out there enjoyed this little journey too. We can only advise you to take this journey too. It’s definitely worth it.

I wish you a nice weekend today. See you soon. Ciao, arrivederci, your Gerd…"

Unsere Reise nach Wigtown, Schottland Teil 2. Diesmal treffen wir tatsächlich den Autor des wunderbaren "Tagebuch eines Buchhändlers". Inhabers des "The Bookshop" in der schottischen "Booktown". Wir bekommen ein Interview und haben eine trefflich schöne Zeit…

Hier der Link zur Seite von Shauns Buchhandlung
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Und für unsere wunderbaren Gastgeber aus Wigtown hier die Übersetzung in ein hoffentlich akzeptables Englisch:

"Hello everyone out there.

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Iain Banks – eine dringende Forderung an Penguin Random House

von am 14. August 2024 2 Kommentare

  • Iain M. Banks
    Alles und Nichts
    denn alles ist gut und (fast) nichts ist auf deutsch in Printform lieferbar

Iain Menzies Banks war ein schottischer Schriftsteller. Das ist letztendlich auch der Grund, warum ich mich durchgerungen habe, diesen Artikel zu schreiben. Nach unserer Schottlandreise und nach einigen Gesprächen mit Shaun Bythell, Inhaber von "The Bookshop". Banks wurde nur zehn Jahre vor uns (Bernie und mir) geboren, ist aber leider bereits 2013 verstorben. Für uns war er immer einer der Größten. Zufälligerweise hat Bernie auch gerade angefangen, sein Werk nochmal zu lesen. Aber wir sind beileibe nicht die einzigen. Die „New York Times“ nannte Banks den „bedeutendsten Science-Fiction-Autor der Gegenwart“ und die britische „The Times“ setzte ihn im Jahr 2008 auf die Liste der „größten britischen Schriftsteller seit 1945." Nicht nur sein Science Fiction Werk, der Kulturzyklus, sondern alle seine Romane und Bücher sind großartig. Gerade jetzt in Wigtown habe ich mir ein paar wunderbare Exemplare kaufen können, die teilweise nie auf deutsch erschienen sind. Es ist wirklich eine Schande, dass das Werk eines derart bedeutenden und großartigen Autors im deutschsprachigen Raum keine Würdigung findet.

Seine SF Romane, bei denen er übrigens stets unter Ian M. Banks firmiert hat, was bei den deutschen Ausgaben komplett ignoriert wurde, spielen fast gänzlich in seinem "Kultur-Universum". Seine Sprache, seine literarische Gewalt, seine philosophische Tiefe und seine unvergleichliche Komplexität machen dieses Kultur Unversum zu einem Schatz. Jeder einzelne Band ist genial und immer auch komplett ohne den gesamten Kontext lesbar, aber die tatsächliche Tiefe und Diversität erschließt sich erst durch die unterschiedlichen Blickwinkel und Aspekte jedes einzelnen Romans. Nicht umsonst habe ich oft davon gesprochen, dass Banks mir immer wieder und bis heute Stunden und Tage philosophischer Dispute und Diskussionen beschert hat, die ich niemals missen möchte.

Als ebbok sind die meisten seiner Bücher lieferbar und so muss ich euch in diesem Fall das Medium nahelegen, das mir so gar nicht liegt. Antiquarisch sind die meisten Bücher schwer bis gar nicht zu besorgen und die englische Ausgabe erfordert mit absoluter Sicherheit extrem gute Sprachkenntnisse. Also ich zumindest bin hoffnungslos überfordert. Also bitte meine Lieben Damen und Herren von Penguin Random House. Bitte würdigt diese große Stimme moderner Literatur mit einer entsprechend umfassend und bibliophilen Gesamtausgabe auf deutsch. Es kann doch nicht sein, dass ein solch großartiger Literat in Deutschland nicht zu den Werken gehört, bei denen der Anstand gebietet immer und ständig eine angemessene Ausgabe lieferbar zu halten. Für mich ist das ein echtes Armutszeugnis und erzeugt frustriertes Kopfschütteln.

Und als kleine Annekdote zum Schluss. Es gibt sogar einen Kunden, der immer und immer wieder eine einzige Frage stellt. Nach Banks. Und auch wenn das in diesem Fall ein kleines Spielchen oder Ritual ist, steckt eine große Wahrheit dahinter. Die Würdigung eines Giganten.

  • Iain M. Banks
    Alles und Nichts
    denn alles ist gut und (fast) nichts ist auf deutsch in Printform lieferbar

Iain Menzies Banks war ein schottischer Schriftsteller. Das ist letztendlich auch der Grund, warum ich mich durchgerungen habe, diesen Artikel zu schreiben. Nach unserer Schottlandreise und nach einigen Gesprächen mit Shaun Bythell, Inhaber von "The Bookshop". Banks wurde nur zehn Jahre vor uns (Bernie und mir) geboren, ist aber leider bereits 2013 verstorben.

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